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Weiterbildung (berufsbegleitend)

Systemische Aufstellungen

Hände und Figuren erklären eine Aufstellung
Zeitraum:
05.10.2023 – 05.07.2024

Anmeldeschluss:

Abschluss (veraltet)

Hochschulzertifikat

Systemische Aufstellungen haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einer immer verbreiteteren Methode systemischer Intervention entwickelt. Sie werden mittlerweile in den unterschiedlichsten Bereichen der psychosozialen Praxis (Beratung, Coaching, Supervision, Mediation, Therapie o. ä.), aber auch im Feld der Organisationsentwicklung und Unternehmungsberatung mit äußerst konstruktiven und nachhaltigen Wirkungen eingesetzt.

  • Profilbild von Heiko Kleve

    Aufstellungen öffnen kognitive, emotionale und aktionale Räume, in denen sich unsere Themen entfalten und hinsichtlich des Denkens, Fühlens und Handelns neu arrangiert werden können. Damit sind sie ein besonders kraftvolles Format, um unsere psycho-soziale Welt zu reflektieren und konstruktiv anzuregen. Was das praktisch bedeutet, kann in der Werkstatt erfahren und erlebt werden.

    Prof. Dr. Heiko Kleve
    Wissenschaftliche Leitung
  • Profilbild von Andrea Berreth

    Meine Arbeit als Coach und Aufstellungsleiterin ist geprägt von Achtsamkeit und Offenheit für alles, was auftaucht. Ich gehe ohne vorgefertigtes Bild in den Prozess. Meine Klient*innen sehe ich – ganz im Sinne der lösungsfokussierten Arbeit – als Expert*innen ihres Lebens und achte auf ihre Selbstbestimmtheit. Sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenarbeit ist mir eine Atmosphäre des Vertrauens und des gegenseitigen Unterstützens wichtig.

    Dr. Andrea Berreth
    Kursleitung

Auf einen Blick

Aufstellungen spiegeln Sichtweisen auf Systeme wider. Dabei lassen sich zahlreiche systemische Strukturen erfahrungs- und körperorientiert betrachten und nachhaltige Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Nicht nur Familien, Teams und Organisationen können so "modelliert" werden. Auch die Strukturen von Dilemmata-, Entscheidungs- und Konfliktsituationen oder Lösungs- und Zielannäherungsprozessen sind durch systemische Aufstellungen visualisierbar.
Auf der Grundlage einer systemisch-konstruktivistischen Arbeitsweise und einer ressourcen- und lösungsorientierten, allparteilichen Haltung sind die Teilnehmenden mit Erlangen des Zertifikats in der Lage, selbstständig Aufstellungen in Gruppen mit menschlichen Repräsentant*innen sowie im Einzelsetting zu leiten.

Zielgruppe

Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an Menschen, die mit einer systemischen Denkweise schon vertraut sind, systemische Aufstellungen bereits erlebt haben und ihr vorhandenes Wissen bzw. ihre Erfahrungen nun professionalisieren wollen.

Abgeschlossenes Studium oder Berufsausbildung und Berufserfahrung, eine zertifizierte, methodische Zusatzqualifikation (Beratung, Coaching, Supervision, Mediation o. ä.) sowie nachweisbare Erfahrung mit Aufstellungen (ca. 40 Ustd). Reflektiertes eigenes Verhalten in Gruppen und die Bereitschaft, sich auf Selbsterfahrungsprozesse einzulassen.

Aufstellungsformate

  • Aufstellung des ausgeblendeten Themas
  • Problemaufstellung
  • Lösungsaufstellung
  • Tetralemmaaufstellung
  • Glaubenspolaritätenaufstellung
  • Familienstrukturaufstellung
  • Organisationsaufstellung
  • Selbst-Integrations-Aufstellung

Organisation

Vorträge der Dozierenden, Wahrnehmungsübungen, Systemische Aufstellungen zu Themen der Teilnehmenden, Kleingruppenarbeit, Arbeiten in Peergruppen, Feedback und Auswertung in Kleingruppen sowie in der Gesamtgruppe. Neben einem theoretischem Teil liegt der Schwerpunkt auf der Aufstellungsarbeit mit menschlichen Repräsentant*innen, mit Bodenankern und Figuren. Die Aufstellungen werden von den Dozierenden sowie schrittweise auch von den Teilnehmenden geleitet.

Dozent*innen

  • Dr. Andrea Berreth, Kursleitung, systemische Beraterin/Coach und systemische Aufstellerin (Infosyon-Professional), Berlin
  • Thomas Jorzyk, Dipl. Sozialpädagoge, Systemischer Berater/Therapeut und Systemischer Aufsteller-SySt ©
  • Prof. Dr. Heiko Kleve, Lehrstuhlinhaber am Wittener Institut für Familienunternehmen

Kosten

Für die Weiterbildung Systemische Aufstellungen ist eine Teilnahmegebühr von 2.790 Euro (umsatzsteuerbefreit) zu entrichten. Absolvent*innen der FH Potsdam erhalten 5 % Ermäßigung.

Die Weiterbildung ist als Bildungsurlaub in Brandenburg und Berlin anerkannt.

Leistungsumfang

5 ECTS-Leistungspunkte

Themen

Das Einstiegsmodul informiert über die vielfältigen Wurzeln der Aufstellungsarbeit.

Allen Aufstellungsformaten gemein sind das Phänomen der sogenannten repräsentierenden Wahrnehmung sowie eine spezifische Haltung des/der Leitenden (achtsamer und wertschätzender Umgang mit den Klientinnen und Klienten, Ressourcen- und Lösungsorientierung sowie Nutzung von Nicht-Wissen als Ressource). Diese Haltung wird in Modul 1 erfahren und geübt. Ausgangspunkt einer jeden Aufstellung ist ein lösungs- und ressourcenorientiertes Vorinterview, um die Aufträge, Erwartungen und Ziele der Klientinnen und Klienten herauszuarbeiten, zu besprechen und als zentralen Ausgangs- und Fokuspunkt einer jeder Aufstellung zu verdeutlichen.

Modul 2 vermittelt Techniken der Aufstellungsarbeit und gibt damit das Handwerkszeug für das Leiten eigener Aufstellungen. Folgende Interventionstechniken stehen im Fokus:

  • Stellungsarbeit
  • Prozessarbeit
    • Das Fragen nach Unterschieden
    • Arbeit mit Lösungssätzen
    • Arbeit mit der kataleptischen Hand
    • Durchführen von Tests
    • Einbeziehung des Ausgeschlossenen
    • Unterscheidung des Vermengten
    • Rückgaberituale

Geübt werden diese Interventionstechniken an Aufstellungsformaten wie „Aufstellung des ausgeblendeten Themas“, „Problemaufstellung“ sowie „Lösungsaufstellung“. Wir stellen sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen auf. Als Ausgangspunkt einer jeden Aufstellung wird auch hier das ressourcen- und lösungsorientierte Vorgespräch präsentiert, erprobt und geübt.

In diesem Modul wird der Ausgangskontext der Systemischen Aufstellungsarbeit betrachtet und anhand von unterschiedlichen Übungen und Aufstellungen intensiv reflektiert: die Familie. In familienorientierten systemischen Strukturaufstellungen geht es darum, relevante Probleme und Symptome vor dem Hintergrund der familiären Biographie zu betrachten. Dabei stehen insbesondere mehrgenerationale Muster in Familien sowie Loyalitätsbindungen zwischen Familienmitgliedern im Fokus. Dabei können Ahnenreihen über mehrere Generationen betrachtet, als stärkende Ressourcen genutzt sowie problematische Vermischungen getrennt werden.

Im Modul 3 wird zudem anhand des Familiensystems betrachtet, welche Bedeutung die systemischen Grundannahmen und Metaprinzipien für unser Leben entfalten können. Es wird sichtbar, dass die Familie ein für die (post-)moderne Gesellschaft untypisches, aber besonders stark bindendes System ist, das uns mit urgesellschaftlichen Dynamiken von Sippen und Stämmen verbinden kann. So kann erfahren werden, wie wichtig es ist, die häufigen Vermischungen von Familien- mit Team- und Organisationsdynamiken zu reflektieren und diesbezüglich Trennungsinterventionen zu realisieren.

Aufstellungsformen und Interventionen:

  • Familienorientierte Systemische Strukturaufstellung
  • Familienstrukturaufstellung
  • Strukturebenenwechsel
  • Systematisch ambige Aufstellung
  • Einbeziehen des Ausgeblendeten
  • Trennen des Vermischten

Systemische Aufstellungen haben sich auch als ein hochwirksames Mittel in der Beratung von Unternehmen erwiesen. Sie werden in den Bereichen Organisationsberatung, Coaching, Supervision und Mediation mit positiver Wirkung eingesetzt und zeigen dort nachhaltige Lösungen auf. Organisationsaufstellungen stellen besondere Anforderungen an die Aufstellungsleitung: Organisationale Themen bergen die Gefahr eines „impliziten Strukturebenenwechsels“ und verlangen nach „systemisch ambigem Arbeiten“. Der Wunsch des Klienten nach Diskretion macht im Gruppensetting oft „verdecktes Arbeiten“ nötig. Im Einzelsetting muss das Aufstellen mit Figuren oder „Bodenankern“ beherrscht werden.

Theorie:

  • Grundprinzipien für den Systemerhalt nach Sparrer und Varga von Kibéd
  • Impliziter und expliziter Strukturebenenwechsel
  • systemisch ambiges Arbeiten
  • verdecktes und partiell verdecktes Arbeiten
  • Anordnungsprinzipien

Aufstellungsformen

  • Tetralemmaaufstellung in Organisationskontexten
  • Organisationsaufstellung
  • Aufstellungen in Unternehmerfamilien
  • Aufstellen mit Bodenankern

In unserer (post-)modernen Gesellschaft wird in unterschiedlichen privaten wie beruflichen Kontexten eine hohe Flexibilität, Mobilität in sozialer, handlungsbezogener und auch moralischer Hinsicht abverlangt. Oft stehen wir vor Situationen, die neuartig sind, in denen wir Entscheidungen treffen müssen und die unsere bisherigen Lebenserfahrungen überschreiten. In diesem Modul werden Systemische Strukturaufstellungen genutzt, um persönliche Entwicklungsfragen zu reflektieren und schrittweise voran zu bringen. Dabei kann es um innere Konflikte hinsichtlich von Entscheidungssituationen, um die Suche nach kraftvollen Glaubenssätzen für anspruchsvolle private und berufliche Themen gehen oder um neue, ressourcenorientierte Zugänge zur eigenen (familiären) Geschichte.

Zur Stärkung der Persönlichkeit finden in den Aufstellungen dieses Blocks Interventionen statt, die eine Integration des oft unbewussten Selbst und dessen Potenziale in das Bewusstsein des Ich zum Ziel haben. Diese Vorgehensweise (Selbst-Integrations-Aufstellungen) ist in den letzten Jahren insbesondere von dem Psychiater Dr. Ernst Robert Langlotz, dem Psychotherapeuten Siegfried Essen sowie dem Philosophen Dr. Holm von Egidy entwickelt und angewandt worden. Diese haben eine besonders tiefgehende Wirkung und führen zu der Erfahrung, die Persönlichkeit durch die (Wieder-) Verbindung von Ich und Selbst zu vervollständigen und bestimmte Entwicklungsschritte dadurch erst machen zu können. Zusätzlich wird in die Konzepte Grenze und Eigener Raumeingeführt.

Im Zentrum dieser beiden 2-tägigen Praxisblöcke steht das Leiten einer eigenen Aufstellung, um so das Gelernte zu demonstrieren. Aufgestellt werden berufliche oder private Themen und Fälle der Teilnehmenden. Konstruktives Feedback erhalten die Leitenden dabei von den Dozierenden der Weiterbildung und den anderen Teilnehmenden.

Im Zentrum dieser beiden 2-tägigen Praxisblöcke steht das Leiten einer eigenen Aufstellung, um so das Gelernte zu demonstrieren. Aufgestellt werden berufliche oder private Themen und Fälle der Teilnehmenden. Konstruktives Feedback erhalten die Leitenden dabei von den Dozierenden der Weiterbildung und den anderen Teilnehmenden.

Dieses Abschlussmodul bietet Zeit für die Integration des bisher Gelernten und die Reflexion der eigenen Rolle als mögliche*r zukünftige*r Aufstellungsleiter*in. Worin fühle ich mich sicher, bei welchen Themen benötige ich selbst noch Unterstützung?

Die Teilnehmenden erhalten ein persönliches Feedback zu den schriftlichen Abschlussarbeiten und bekommen ihre Zertifikate/Teilnahmebescheinigungen überreicht.

Der Kurs hat mein Verständnis für systemisches Arbeiten erweitert und mir bei meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung sehr geholfen. Besonders hervorheben möchte ich die fachliche Kompetenz und das Einfühlungsvermögen der Kursleiterin Dr. Andrea Berreth. Ihr Engagement und ihre Erfahrung haben mich sehr beeindruckt und ich kann sie und ihre Arbeit uneingeschränkt empfehlen. Ich bin sehr dankbar für die wertvollen Erfahrungen, die ich in diesem Kurs sammeln durfte und kann jedem, der sich für Aufstellungsarbeit interessiert eine Teilnahme nur empfehlen.

Malte Patriok, Teilnehmer der Weiterbildung Systemische Aufstellungen
April 2023

Termine & Zeitplan

Seminarzeiten
9.30 – 17 Uhr

Umfang
128 USt. + 24 USt. in Peergruppen

  Kurs 7
Modul 1 05. – 06.10.2023
Modul 2 23. – 24.11.2023
Modul 3 25. – 26.01.2024
Modul 4 22. – 23.02.2024
Modul 5 14. – 15.03.2024
Modul 6 25. – 26.04.2024
Modul 7 06. – 07.06.2024
Modul 8 04. – 05.07.2024