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Ein Orientierungssystem für die Fachhochschule Potsdam

Ein neues Leitsystem auf dem Campus der Fachhochschule Potsdam
© Designstudio Leitsystem FHP / Zeichnung Lennard Dose

Die Fachhochschule Potsdam ist ein vielfältiger und bunter Ort. Nördlich der Potsdamer Innenstadt bietet der Campus über 3700 Studierenden, mehr als 400 Mitarbeitenden, der Nachbarschaft und unzähligen Besuchenden ein Zuhause. Ein neues Orientierungssystem möchte die Hochschule im Stadtbild sichtbarer machen und die Orientierung auf dem Campus für alle Menschen verbessern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Sichtbarmachung des vielseitigen Campuslebens.

Hochschulweite Bedarfsanalyse

Im Rahmen der Planung eines neuen, inklusiven Leitsystems für die FH Potsdam wurden im Sommersemester 2024 Bedarfe für eine bessere Orientierung aller abgefragt. Besonderer Fokus lag auf den Bedarfen von Menschen mit Beeinträchtigung unter dem Motto: Hinkommen, Reinkommen, Klarkommen. 

Die Umfrageergebnisse zeigten, dass besonders bei der Zugänglichkeit von Informationen und der barrierefreien Gestaltung der Campus-Infrastruktur ein erhebliches Verbesserungspotenzial rückgemeldet wurde. Besonders betont wurde der Bedarf nach einer inklusiven, klaren Informationsgestaltung. Dies betrifft den Bereich der Orientierung, wie auch das Sichtbarmachen von temporären Veranstaltungen und Service-Angeboten an der Hochschule. Viele Teilnehmer*innen äußerten zudem den Wunsch, den Campus durch den Einsatz von Farben und Licht lebendiger, attraktiver und zugänglicher zu gestalten.

Planung und Entwurf: Vor Ort und mit der Hochschulgemeinschaft

Die Arbeit am Orientierungssystem begann 2022 in fachbereichsübergreifenden Entwurfsseminaren (Design und Architektur) unter Leitung von Prof. Christina Poth und wurde 2024 durch das Design Studio Leitsystem in ein ganzheitliches Projekt überführt. Die Beteiligung der Hochschulgemeinschaft war für die Entwicklung maßgeblich.

Projektvorstellung: Eine bessere Orientierung für alle

Ähnlich einer Familie empfängt eine bunte Gruppe an Informationen Besuchende an den Eingängen. Durch die Staffelung der Elemente entstehen Räume und vielseitige Perspektiven. Der Einstieg erfolgt je nach Bedarf über die Stelen Gebäude, Campusleben oder über den Campusplan.

Farblich orientiert sich der jetzige Entwurf an den Farben des bestehenden Corporate Designs und des Campus. Hinzu kommt daher ein warmes Grün für die Auszeichnung des Campuslebens.

Der Campusplan ist kontrastreich und taktil gestaltet. Er informiert an allen Campuseingängen visuell und bei Bedarf akustisch über Hochschulgebäude, barrierefreie Wege und wichtige Serviceangebote.

Eine Hinterleuchtung der Gebäudeumrisse und Wege ermöglicht es, sich auch bei Dämmerung oder Dunkelheit eine Übersicht über die Campusstruktur zu verschaffen.

Die Wegeleitung auf dem Campus gelingt durch Wegweiser, die nahe und weiter entfernte Ziele zeigen. Nahziele werden im Detail aufgeschlüsselt. Parallel dazu führen Bodenleitlinien Sehbehinderte sicher an ihr Ziel.

Die Kennzeichnung der Gebäude erfolgt über große, von weitem sichtbare Fassadenbeschriftungen. Diese sind so platziert, dass innerhalb des Campus bestmöglich gesehen werden. Sie strahlen alle zur Campusmitte.

Die Zielstelen vor den Gebäudeeingängen bestehen aus modularen Elementen, die bei Bedarf umziehen können. Die freistehenden Gebäudekennzeichnungen enthalten eine Lichtquelle und markieren die Eingänge bei Dämmerung. Die farbliche Codierung hilft, Informationen zuzuordnen. 

Über ertastbare QR-Codes an den Türöffnern können sich sehbehinderte Menschen über die Gebäude-Inhalte informieren.

Die Trägerfamilie ist gut aufeinander abgestimmt. Sie besteht aus der Orientierungs-Gruppe für die erste Orientierung an den Campuseingängen, Wegweiser-Paaren für nahe und ferne Ziele sowie Zielstelen vor den Gebäudeeingängen.

Zudem gibt es Plakatflächen für aktuelle Events und einen Träger für die Markierung des Parkplatzes. Zusätzlich angedacht ist eine Entdeckungsreise der besonderen Orte wie zum Beispiel bauliche oder geschichtliche Besonderheiten des Campusgeländes.

Eine eigens für die FHP gezeichnete Piktogrammfamilie macht das Campusleben deutlich. Besonders wichtige Serviceangebote werden großformatig bereits auf der Fassade sichtbar. 

Ihre ortsgenaue Positionierung ermöglicht eine intuitive Orientierung.

Das Gelände der Fachhochschule hat eine bewegende Geschichte und bietet einige historische, bauliche oder kulturelle Besonderheiten.

Diese besonderen Orte werden durch elegante schmale Stelen sichtbar, die Bilder, Texte, ertastbare und hörbare Informationen anbieten. Die inhaltliche Ausarbeitung steht noch aus.

Analoge oder digitale Schaufenster bieten die Möglichkeit, Inhalte aus Lehre und Forschung sowie aktuelle Events nach außen zu tragen und die Hochschule im Stadtbild sichtbarer zu machen.

Ein wiederkehrender Wunsch bei der hochschulweiten Bedarfsanalyse für eine gute Orientierung auf dem Campus war die Information von Öffnungszeiten der Gebäude und der Fahrzeiten des Nahverkehrs.

Neben den sachlichen Informationen gibt es auch die emotionalen, sensiblen, lustigen Stimmen – die sogenannten Campusstimmen. 

Sie transportieren das Leben und die Atmosphäre auf dem Campus. Sie heißen durch ihren handschriftlichen Charakter auf dem Campus willkommen. Diese Bilder zeigen das Konzept. Eine textliche und formale Ausgestaltung müsste bei Umsetzungswunsch erfolgen.

Impressionen der Präsentation

Auf dem Weg zu einem barrierefreien Campus: Die Präsentation im Januar 2025 gab einen Ausblick auf das zukünftige Leitsystem der FH Potsdam.

Kontakt

Projektleitung

Projektleitung

Mitwirkende

Design Studio Leitsystem: Prof. Christina Poth, Lennard Dose, Steve Gödickmeier, Peggy Truxa

Studierende: Michaela Maier, Sebastian Rist, Natalie Stahl, Clara Wendt

Mitwirkende im Inklusionsbeirat der FHP: Prof. Arne von Boetticher, Reimar Kobi, Elias Hopfenmüller, Christian Polack, Maximilian Scheugenpflug, Tobias Schneider, Birgit Türk, Lea Voitel