Das Kulturdenkmal Zehnthaus in Schweigen-Rechtenbach
Vervollständigung der baugeschichtlichen Entwicklung und Entwurf einer Sanierungsstrategie
Objekt und Aufgabenstellung
In Schweigen-Rechtenbach befindet sich ein ehemaliges Zehnthaus, bez. 1593. Die Baugeschichte warf Fragen und Unvollständigkeiten auf, bauliche Veränderungen prägen das gegenwärtige Erscheinungsbild. Unter anderem führten mehrere Jahrzehnte Leerstand zu einem ausgeprägten Sanierungsbedarf. Ziel der Masterthesis war es, die Geschichte des Gebäudes zu strukturieren sowie eine Sanierungsstrategie auszuarbeiten.
Baugeschichte
Zu deutlichen Veränderungen an der Bausubstanz kam es nach dem 2. Weltkrieg, in welchem das Gebäude teils zerstört wurde. Durch Literaturrecherchen und die Auswertung von Bildmaterial konnten verschiedene Sanierungsabschnitte differenziert und in Baualtersplänen dargestellt werden. Dendrochronologische Untersuchungen an der hölzernen Substanz boten sich an, um das eingemeißelte Datum im Schlussstein des östlichen Rundbogenportals bekunden zu können, nachdem im Archiv keine Dokumente im Zusammenhang mit dem Zehnthaus gefunden wurden. Die Jahrringanalyse blieb erfolglos, u. a. bestand Unsicherheit im Hinblick auf die Holzarten der entnommenen Proben. Aufschluss über letztere brachte schließlich eine mikroskopische Holzartenbestimmung, bestimmt wurden Edelkastanie (Castanea sativa), Tanne (Abies alba) und Weißeiche.
Sanierungskonzept
Einen Überblick über Schäden und Besonderheiten verschafft eine geschoss- und fassadenweise erstellte Kartierung, sowie eine Fotodokumentation. Das Sanierungskonzept umfasst Empfehlungen über einen Ablauf und unterscheidet zwischen notwendigen und anschließenden, weiterführenden Maßnahmen. Detailliert wurde sich im Rahmen des Sanierungskonzepts mit dem hölzernen Unterzug im Hochkeller beschäftigt. Ein Biege- und Querspannungsnachweis bestätigten die Annahme einer Überlastung. Im Zusammenhang mit der zukünftigen Nutzung wurde eine innenseitige Ertüchtigung der Fachwerkwände mit Wärmedämmlehm vorgeschlagen.
Kontakt
1. Gutachter
2. Gutachter
Dipl.-Ing. Ingo Dreger
Studierende
Vera Lübken