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Auslandssemester an der Università di Bologna – Bachelor Architektur und Städtebau

Im Folgenden berichtet ein Student des Studiengangs Architektur und Städtebau (B. A.) von seinem Auslandssemester an der Partnerhochschule Università di Bologna im Wintersemester 2022/23.

Format:
Studium
Einrichtung:
Università di Bologna
Zeitraum:
-
Fachbereich:
Fachbereich STADT | BAU | KULTUR

Erfahrungsbericht

Die Entscheidung

Ich wollte unbedingt nach Italien. Eine Freundin hat mir Bologna empfohlenen und ich habe gesehen, dass man für die Università di Bologna keinen Sprachnachweis benötigt. Da ich erst Level A2 in Italienisch hatte und mich noch nicht so sicher fühlte, habe ich mich für Bologna entschieden. Es war eher eine spontane Entscheidung, ohne viel Kopfzerbrechen.

Die Vorbereitungen

Im Vorhinein habe ich den Sprachkurs A2 von der Volkshochschule in Kooperation mit der FHP gemacht. Da der A1-Kurs nur im Wintersemester angeboten wird und ich da noch nicht wusste, dass ich ein Auslandssemester in Italien machen würde, habe ich den A2-Kurs ohne vorherigen A1-Kurs gemacht. Das hat funktioniert, ist aber nicht unbedingt zu empfehlen. Es ist schwierig, sowohl den A1-Kurs aufzuholen als auch dem A2-Kurs zu folgen. Der Bewerbungsprozess verlief entspannt. Nach Einreichung des Motivationsschreibens und des Lebenslaufs habe ich nach einiger Zeit die Zusage erhalten. Um zu Hause die Sprache zu lernen, kann ich Phase 6 empfehlen. Kostet zwar ein bisschen was, aber man kann mit den Vokabeln aus den Büchern, die man auch im Sprachkurs nutzt, lernen. Duolingo ist aber auch nicht schlecht. 

Die Anreise war kompliziert. Ich bin kurz vor knapp angereist. Am Montag startete die Uni und am Samstag Abend fuhr mein Flixbus los. Ich hab mich für den Flixbus entschieden, da ich mein Fahrrad mitnehmen wollte. Im Bus muss ich mich da nicht weiter drum kümmern, während im Zug vielleicht Probleme auftreten. Außerdem war der Flixbus günstiger. Ich sollte gegen 21 Uhr in Prag umsteigen und dann bis Bologna durchfahren. Jedoch ist der Bus ohne Meldung ausgefallen. Ich hab die Nacht auf dem Busbahnhof verbracht. Um 10 Uhr morgens kam der nächste Bus und gegen 0 Uhr war ich in Cesena.

Die Unterkunft

Der Wohnungsmarkt ist schrecklich. Man sollte sich bestenfalls zwei bis drei Monate vorher auf die Suche machen. Wohnheime gibt es in Cesena nicht wirklich. Gegenüber vom teatro verdi ist das einzige, in dem man als Erasmus-Studi gute Chancen hat. Sonst läuft viel über subito.it (wie Kleinanzeigen) und man kann versuchen über Airbnb auszuhandeln, für einen günstigeren Preis eine lange Zeit zu wohnen. Ich habe erst nach drei Wochen in Cesena etwas Festes gefunden. Vorher war ich in einem Airbnb und über Couchsurfing unterwegs. Bei mir hat es über Subito geklappt.

Das Studium an der Hochschule

Es gab eine Online-Einführungsveranstaltung für die Erasmus-Studis. Die war aber erst nach Studienbeginn und das meiste, was dort gesagt wurde, wusste man schon vorher. Die Organisation war sehr schlecht. Es war schwierig, im Vorhinein einen Stundenplan zu erstellen, da die Website sehr unübersichtlich war und die meisten Zeiten noch nicht feststanden. Bei mir hat sich der Stundenplan nach der ersten Woche Uni komplett geändert. Von den Studierenden wurden wir (vier deutsche Erasmus-Studis) gut aufgenommen. Die Dozent*innen waren meist eher überfordert mit unserer Anwesenheit, da wir kaum Italienisch konnten und sie kaum Englisch. Dementsprechend waren die Prüfungen auch eher improvisiert. In einem Kurs durfte ich auf Englisch präsentieren, im nächsten konnte ich mich bei der Präsentation raus halten, da ich in einer Gruppe mit Italienerinnen war.

Alltag und Freizeit

Die Lebenshaltungskosten waren vergleichbar mit Deutschland. Für Essen habe ich ein bisschen mehr ausgegeben, da es keine Mensa gab und ich häufig unterwegs statt zu Hause gegessen habe. Die beste/günstigste Pizza in Cesene gibts bei Fausto, Turchi und Pizza piu. Unisport-Angebote gab es fast ausschließlich in Bologna, ich habe kein Angebot genutzt. Auch Freizeitaktivitäten sind eher schwierig in Cesena zu finden, dafür in Bologna umso mehr. Das Umland ist wunderschön! Egal ob zum Meer oder Richtung Berge kann man sich alles gut angucken.

Fazit und Tipps

Im Nachhinein war das Semester ein Traum. Für mich gab es zwei Phasen: In der ersten, vor Weihnachten habe ich viele Möglichkeiten, die der Erasmus-Aufenthalt bietet, nicht wahrgenommen, worüber ich mich jetzt ärgere. Die zweite Phase bzw. das Ende war wunderbar. Ich kann nur empfehlen ein ganzes Jahr zu machen und nicht nur ein Semester. Ein Semester fühlt sich mehr nach Urlaub an als wirklich anzukommen. Außerdem lernt so gut es geht Italienisch im Voraus und auch in Italien. Sonst würde ich empfehlen, einfach die Zeit zu nutzen. Es ist wirklich ein Geschenk und das ganze Umland sowie Bologna sind der Hammer. Und kümmert euch zeitig um eine WG!