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Auslandssemester in Österreich an der FH Joanneum – Bachelor Infrastruktursysteme

Jannis studiert an der FHP Infrastruktursysteme (B.A.). Ihr Auslandssemester hat sie an der Partnerhochschule FH Joanneum in Graz verbracht. Hier berichtet sie von ihrem Auslandsaufenthalt im Wintersemester 2024/25.

Format:
Studium
Einrichtung:
FH Joanneum
Zeitraum:
-
Fachbereich:
Fachbereich Bauingenieurwesen

Jannis' Auslandssemester in Österreich

Wieso wolltest du ein Auslandssemester machen?

Die Entscheidung für ein Auslandssemester in Graz habe ich getroffen, weil ich Lust hatte, eine neue Stadt und eine andere Landschaft kennenzulernen. Ich wollte mal aus meinem gewohnten Umfeld herauskommen und andere Studierende aus verschiedenen Ländern treffen.

Außerdem fand ich den Gedanken spannend, den Alltag an einer anderen Uni zu erleben und zu schauen, was dort anders abläuft und was man vielleicht von dort lernen kann. Da die FH Joanneum eine Partnerhochschule der FHP ist, und die Auswahl im Bauingenieurwesen eher gering ist, fiel die Entscheidung auf Graz.

Wie hast du dich vorbereitet?

Der Bewerbungsprozess lief größtenteils online ab. Da die Umstellung auf das Programm Erasmus Without Paper (EWP) an der FHP noch läuft, konnte nicht alles im vorgesehenen Workflow erledigt werden. Einige Dinge mussten per E-Mail geklärt werden, aber insgesamt gab es einen guten Leitfaden, an dem ich mich orientieren konnte.

Einen Sprachkurs brauchte ich nicht, der Dialekt in Graz ist im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs noch ziemlich gut verständlich.

Da ich innerhalb der EU geblieben bin, musste ich auch kein Visum beantragen. Die Anreise erfolgte mit dem Nachtzug, der direkt von Berlin nach Graz fährt. Die Fahrt dauert über 14 Stunden, aber mit eigenem Bett und sogar einem kleinen Frühstück war sie recht angenehm.

Wie lief die Wohnungssuche?

Ich habe in der Greenbox gewohnt, einem Wohnheim direkt neben dem Campus der FH Joanneum. Dort habe ich in einer 3er-WG gelebt. In Graz findet man in Wohnheimen eigentlich immer einen Platz, oft auch noch kurzfristig. Die Ausstattung ist meistens gut, viele haben Fitnessräume, Partyräume oder sogar eine Sauna. Trotzdem würde ich empfehlen, eine WG in der Innenstadt zu suchen. Die WGs in Wohnheimen sind oft eher zweckmäßig und ich hatte das Gefühl, dass man dort nicht so viel gemeinsam unternimmt wie in einer klassischen WG.

Wie war es, an der Partnerhochschule zu studieren?

Es gab eine Einführungswoche für alle Austauschstudierenden, in der wir den Campus kennengelernt haben und die IT-Systeme erklärt wurden. Außerdem gab es eine Stadtführung und ein paar Ausflüge, unter anderem zum Schloss Eggenberg, dem Landeszeughaus und der Schokoladenmanufaktur Zotter. Ich kann nur empfehlen, daran teilzunehmen, weil ich dort die meisten Leute kennengelernt habe, mit denen ich auch bis zum Schluss Zeit verbracht habe. Wer später kommt, könnte es später schwerer haben, Anschluss zu finden.

Da ich mein Auslandssemester im Rahmen des Praxissemesters gemacht habe, konnte ich die Kurse frei wählen. Deswegen habe ich aus verschiedenen Semestern Kurse nach Interesse gewählt, was allerdings nicht ideal war, weil der Stundenplan an der FH Joanneum jede Woche anders ist und es eine Anwesenheitspflicht von 80 % gibt. Dadurch haben sich meine Kurse oft überschnitten. Außerdem habe ich dadurch manchmal Informationen nicht bekommen und die Prüfungsanmeldung hat bei vielen Kursen nicht funktioniert.

Allgemein waren die Prüfungen über das Semester verteilt, es gab keine Prüfungswoche. Manche Kurse endeten früher und die Prüfungen fanden dann direkt danach statt. Es gab für jede Prüfung einen A- und einen B-Termin im Abstand von einigen Wochen, aus denen man frei wählen konnte.

Wie hoch waren die Lebenshaltungskosten? Welche Freizeit- und Sportangebote hast du genutzt?

Die Lebenshaltungskosten waren vergleichbar mit denen in Deutschland.

Im Herbst waren wir oft wandern, auf den Bergen und in Schluchten der Umgebung. Graz liegt zwar eher am Alpenrand, aber mit Bus und Bahn kann man viele Gebiete erreichen, in denen Wandern in alpinem Gelände möglich ist. Sobald mehr Schnee lag, kamen die Wintersportmöglichkeiten dazu. Innerhalb von zwei Stunden erreicht man einige Skigebiete und sowohl die FH als auch das Erasmus Student Network (ESN) bieten Skireisen an. Es ist aber auch gut möglich, selbst mit dem Zug in die Skigebiete zu fahren.

In der Innenstadt und im Univiertel von Graz gibt es viele Bars, die nah beieinander liegen und sich gut für einen Abend mit mehreren Stationen eignen. Ich würde empfehlen, nach Veranstaltungen für internationale Studierende zu schauen. Dort trifft man viele neue Leute und kann sich gut austauschen. Außerdem ist Graz eine gute Ausgangslage für Reisen nach Kroatien oder Italien, falls man dem Winter doch mal entfliehen möchte.

Fazit und Tipps

Insgesamt war das Auslandssemester eine durchaus wertvolle Erfahrung. Besonders hat mir gefallen, viele neue Menschen unterschiedlichster Nationen kennenzulernen und zusammen die neue Stadt und die Umgebung zu erkunden.

Mit der Organisation an der FH Joanneum hatte ich teilweise meine Probleme. Vieles wirkte unstrukturiert und besonders für internationale Studierende schien der Studiengang nicht ausgelegt zu sein. Im Endeffekt ließen sich aber alle Schwierigkeiten klären.

Obwohl Österreich noch im deutschsprachigen Raum ist, bieten sich mit der neuen Umgebung und der anderen Mentalität durchaus neue Einblicke. Da ich meine Freizeit oft mit anderen Austauschstudierenden verbracht habe, war dieses Semester eine sehr gute Gelegenheit, internationale Kontakte zu knüpfen, die vermutlich weit über die Zeit in Graz hinaus bestehen bleiben.

Graz, Österreich