Demokratie, Gerechtigkeit, Menschenfeindlichkeit: Verständigung, Dialog und Konflikt-Bearbeitung in polarisierten Zeiten
In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation stehen auch Mitarbeitende von Hochschulen vor der Herausforderung, mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Haltungen und populistischen Positionen umzugehen. Es wird "Handwerkszeug" benötigt, um in solchen Situationen konstruktive Lösungen zu finden, offene Gespräche zu führen, einander vertrauensvoll zuzuhören und die eigene Konfliktfähigkeit zu stärken.
Der Workshop möchte die Mitarbeitenden des Verbundprojekts InNoWest sowie weitere wissenschaftliche Mitarbeitende der beteiligten Hochschulen FHP, HNEE, THB für solche Situationen sensibilisieren und entsprechende "Erstreaktionskompetenzen" vermitteln. Dabei wird insbesondere die für pädagogische Settings entwickelte Methode der "narrativen Gesprächsführung" vorgestellt und von den Teilnehmenden anhand von Fallbeispielen erprobt.
Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmenden für berufliche Kontexte darin zu stärken,
- in schwierigen, hitzigen Situationen im wohlmeinenden Gespräch zu bleiben, einen klärenden Dialog und auch die genaue Auseinandersetzung zu führen.
- emotionalisierte und ideologische Konflikte, die sich einer rationalen Auseinandersetzung entziehen, zu moderieren und möglichst besonnene, ehrliche und auch lebhafte Gespräche zu ermöglichen.
- die Neugier anzuregen, über sich selbst nachzudenken, das eigene Erleben zu formulieren und aufzuzeigen, wie gemeinsam mit Affekten von Zorn und Abneigung umgegangen
werden kann. - zu diesen Themen für sich persönlich und als professionelle Fachkraft eine hilfreiche Grundhaltung zu finden.
Workshop-Leitung
Der Workshop wird durchgeführt von Dr. Harald Weilnböck und Marie Jäger von „Cultures Interactive e.V.“ Der Verein hat die Methode der "narrativen Gesprächsführung" entwickelt
und in unterschiedlichen Settings für vielfältige Zielgruppen erfolgreich praktisch eingesetzt – u. a. in mittlerweile drei Workshops für Fachkräfte Sozialer Arbeit in der Prignitz im
Rahmen von InNoWest. Lokale Projekte, die Beratung, Begleitung und Qualifizierung von Fachkräften in pädagogischen Settings mit jungen Menschen v. a. in Ostdeutschland und internationalen Studien für öffentliche und gemeinnützige Förderer und Auftraggeber sind Schwerpunkte des Vereins.
Vorbereitung auf den Workshop
Zur Einstimmung auf den Workshop werden Teilnehmende gebeten, wenn möglich, sich an folgende Situationen zu erinnern:
- Situationen, in denen man im Umgang mit Kooperationspartner*innen, Kolleg*innen, Studierenden, etc. nicht mehr weiterwusste oder überfordert war (in oder außerhalb von
beruflichen Kontexten) - und/oder an Situationen, in denen man sich provoziert/angegriffen fühlte und Aussagen gemacht wurden, die man "unmöglich" fand.
Aufgabe: Wie würden Sie heute in diesen erlebten Situationen" reagieren?
Anmeldung und Kontakt
Bitte melden Sie sich verbindlich per E-Mail an: reinhard.lang@fh-potsdam.de.
13.11.2024, 10:00 – 17:00 Uhr
- 09:30 Uhr – Check-In
- 10:00 Uhr – Start: Einführung in den Tag
- Einstieg: Simulation von Gesprächssituationen
- Narrative Gesprächsführung: Erläuterung von Setting, Methode und Begründung
- Übung und Diskussion der Methodik
- 12:00 Uhr – Mittagspause
- 13:00 Uhr – 3 Grundelemente wirksamer narrativer Erstreaktion
- 13:30 Uhr – Interview, Rollenspiel - aktiv zuhören, narrativ fragen:
- Übungen mit mitgebrachten Situationen
- 15:00 Uhr – Pause
- 15:30 Uhr – Was ist offen geblieben: Sammlung, Einordnung, kollegiale Beratung
- 16:30 Uhr – Gemeinsame Auswertung und Ausblick
- 17:00 Uhr – Ende des Workshops