Pressemitteilung
Genderpreis der Fachhochschule Potsdam geht an Natalie Popovic Garcia
Natalie Popovic Garcia, Absolventin des Bachelorstudiengangs Europäische Medienwissenschaft, wird für ihre Bachelorarbeit „EL CAMINO DE_Der Einfluss geschlechtsspezifischer Unsicherheiten von Frauen auf ihre Wegwahl im öffentlichen Raum von Mexiko-Stadt“ mit dem Genderpreis der FH Potsdam ausgezeichnet.
Natalie Popovic Garcia untersucht in ihrer Bachelorarbeit das Wirkungsgefüge von Raum und Geschlecht am Beispiel der Wegwahl von drei Frauen im öffentlichen Raum von Mexiko-Stadt. Im Ergebnis ist ein Fotobuch entstanden, das die Wege drei verschiedener Frauen durch ihre Wohnbezirke als fotografische Sequenzen zusammenfasst, diese durch auf Interviews basierende Textelemente und Karten ergänzt. Das Fotobuch visualisiert so das Zusammenwirken geschlechtsspezifischer Unsicherheiten, die ein Produkt gesellschaftlicher Ordnungsmuster sind, mit menschlichem Bewusstsein und Fortbewegung im öffentlichen Raum.
„Die Arbeit überzeugt auf allen Ebenen in der Intensität der Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema“, so der Erstgutachter der Arbeit Prof. Winfried Gerling. „Der fotografische Teil profitiert außerordentlich von dem vorbehaltlosen Einlassen der Autorin auf die komplexe Situation, in der sie die Fotografien erzeugt, und ihr Gespür für die fotografierten Frauen. Durch die theoretische Kontextualisierung des Fotobuchs gelingt ihr zudem eine herausragende Einordnung des eigenen Projekts in den fotografischen und medien- und sozialwissenschaftlichen Diskurs.“
„Neben der hervorragenden Qualität der Arbeit hat die Jury genau dieses Gespür für die Verletzlichkeit der begleiteten Frauen überzeugt“, erläutert Sandra Cartes, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der FH Potsdam, die Entscheidung der Jury. „Die Interviews und die entstandenen Bilder lassen auf eine große Sensibilität schließen. Es gelingt Natalie Popovic Garcia auf sehr beeindruckende, aber auch unaufgeregte Weise, die Auswirkungen eines patriarchalen Systems auf den Alltag einzelner Frauen sicht- und fühlbar zu machen.“
Mit dem Genderpreis der FH Potsdam werden herausragende Abschlussarbeiten gewürdigt, die sich fundiert mit Genderaspekten des jeweiligen Fachgebiets und den gesellschaftlichen Hintergründen auseinandersetzen und dabei Originalität und Sensibilität aufweisen. Der Genderpreis wurde erstmalig im Jahr 2000 verliehen. Er wird von der Gleichstellungsbeauftragten gestiftet und ist mit 500 € dotiert. In diesem Jahr waren insgesamt acht Arbeiten aus vier verschiedenen Studiengängen nominiert.
Beim Bachelorstudiengang Europäische Medienwissenschaft handelt es sich um einen Studiengang, der in gleichberechtigter Kooperation zwischen der Fachhochschule Potsdam und der Universität Potsdam durchgeführt wird. Er zeichnet sich durch einen medientheoretischen und kulturwissenschaftlichen Fokus aus und verbindet theoretische und praktisch-gestalterische Kenntnisse und Fertigkeiten in Bezug auf Medien im weitesten Sinne.
Die Preisverleihung fand am 09.12. im Rahmen einer Lesung mit Rebekka Endler aus ihrem Buch „Witches, Bitches, It-Girls. Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen.“ in der Bibliothek der FH Potsdam statt.