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Interview

Kurz Vorgestellt: Prof. Lisa Bucher

Presse und Wissenschaftskommunikation
Kurz Vorgestellt
Kurz Vorgestellt: Lisa Bucher

Prof. Lisa Bucher über ihre Anstellung in einem bayrischen Gemüseladen und die Panama Papers.

Name/ Geburtstag/ Geburtsort
Lisa Bucher, *1979 in München.

Titel/ Funktion/ Fachbereich
Professorin für Information und Bild im Fachbereich Design.

Mein erstes Geld verdiente ich
im Gemüseladen von Herrn Pötzinger in München. Ich war nicht besonders gut im Kopfrechnen, die Centpreise bei Gemüse kamen mir dabei nicht gerade entgegen und es kam vor, dass Kunden einen „Radi“ „Schwammerln" oder „Erdäpfä“ kaufen wollten. Es war die bisher kürzeste Anstellung meines Lebens.

Für die Fachhochschule Potsdam habe ich mich entschieden, weil
ich nach meiner Arbeit bei der Süddeutschen Zeitung unheimlich neugierig auf die Lehre und alle ihre Möglichkeiten bin, weil ich die Hochschule mit allen Leuten, die ich hier bisher getroffen habe, mit ihren Werkstätten und ihrer beschaulichen Größe auf Anhieb grossartig fand und weil am Tag meiner Berufungsvorlesung DJ Blockflöte im Campusgarten gespielt hat.

Meine Studierenden werden an mir schätzen, dass
ich ihnen vielleicht einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt geben kann und Dinge mit ihnen teilen kann, die ich selber teilweise mühsam lernen musste. Und ich hoffe, dass sie davon profitieren können, dass ich gerade mit der ganzen Freude des Neuanfangs meine Lehre für mich und meine Studenten neu erfinde.

Die Zeit vergesse ich, wenn
immer dann, wenn sie eh schon knapp ist.

In den Wahnsinn treiben mich
eingetrocknete Stifte.

Mein schönster Erfolg war
wahrscheinlich meine Arbeit an den investigativ Projekten der Süddeutschen Zeitung wie den Panama Papers und den Paradise Papers und als unsere Teamchefs dafür den Pulitzer Preis bekommen haben. Stolz macht mich auch, dass ich als Illustratorin inzwischen Artikel schreibe und gerade zum zweiten Mal zum Reporterpreis nominiert war. Wir haben zwar am Ende gegen irgendwas-mit-Bienen verloren und seit den Panama Papers wird mir von der Einreise nach Russland abgeraten, aber ich finde noch immer, dass es das wert war.