BQ-LCA – Lebenszyklusanalysen von Maßnahmen einer ökologisch-orientierten und sozialverträglichen Bestandsentwicklung von Siedlungen der 1950er bis 1970er Jahre
- Prof. Dipl.-Ing. Tim Rieniets, Institut für Entwerfen und Städtebau, Fakultät für Architektur und Landschaft, Leibniz Universität Hannover
- Prof. Taco Holthuizen, eZeit Analytics GmbH
Der Bausektor steht vor der Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig Umweltzielen wie Ressourcenschonung, Reduktion der Flächenversiegelung, Klimafolgenanpassung und Minderung von Treibhausgasemissionen gerecht zu werden. Insbesondere bei Siedlungen der Nachkriegszeit besteht hoher Handlungsbedarf, da hier aufgrund der geringen baulichen und technischen Standards Einsparpotenziale beim Heizenergiebedarf bestehen. Außerdem erlauben die typischen städtebaulichen Strukturen Nachverdichtung. Darüber hinaus gilt die Bestandsentwicklung als nachhaltiger als Neubauentwicklung.
Aufbauend auf dem Forschungsprojekt Q-LCA ermittelt diese Forschung CO₂-Emissionen und andere Auswirkungen. Dabei werden drei Strategien bilanziert: (i) Sanierung, (ii) Sanierung/bauliche Anpassung und (iii) Abriss/Ersatzneubau. Neben dem Hochbau werden auch Infrastrukturen (Straßen, Stellplätze, Kanalisation) sowie Anlagen der Energieversorgung berücksichtigt.
Der ganzheitliche Ansatz erweitert die vorhandene Grundlagenforschung zu Energieverbrauch und CO₂-Emissionen bei Hoch- und Tiefbaumaßnahmen, weitet sie auf Bestandssiedlungen aus und ermittelt die Grenznutzen sowie -kosten für verschiedene ökologische Transformationsstrategien. Darüber hinaus werden die im Projekt Q-LCA identifizierten Forschungslücken geschlossen und um spezifische Aspekte der Bestandsentwicklung ergänzt. Adressaten sind Kommunalverwaltung, Projektentwicklung, Energieversorgungsunternehmen sowie Planung und Wohnungswirtschaft.