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sepulcrum – biologisch abbaubare Urnen für Mensch oder Tier

Im Seminar „sepulcrum“ wurden in Kooperation mit dem Familienunternehmen und Urnenhersteller Völsing zeitgemäße und biologisch abbaubare Urnen für Mensch oder Tier gestaltet. In einer Abschlusspräsentation mit Jurysitzung im Krematorium am Baumschulenweg wurden die besten Urnen-Entwürfe ausgezeichnet.

Urnenprojekt Sepulcrum Gewinnerurne
Gewinnerurne "sana" von Stephanie Mann © Gilbert Wigankow
Projektzeitraum:
Typ:
Transferprojekt
Kooperationsprojekt
Lehrprojekt
Profillinie:
Entwerfen ∙ Bauen ∙ Erhalten
Studiengang:
Kooperationspartner:
  • Fred Völsing (Geschäftsführer, Völsing KG)
  • Hendrik Thiele & Leo Ritz (Junimond Bestattungen Berlin)
  • Dr. Claudia Banz (Kuratorin Kunstgewerbemuseum Berlin)


 

In unserer modernen, aufgeklärten und naturwissenschaftlich orientierten Welt, die nach den Idealen der Jugend, Gesundheit und Leistungsfähigkeit strebt, ist für das Thema „Tod und Sterben“ kaum mehr Platz. Jährlich scheiden 50 bis 60 Millionen Menschen auf dieser Welt aus dem Leben. Die meisten Menschen werden in irgendeiner Form bestattet, meist eingeäschert oder beerdigt. Die Einäscherung gehört zu den ältesten überlieferten Bestattungsformen der Menschheit, bereits ca. 3000 v. Chr. gab es die ersten Feuerbestattungen.

Die Urne, ein Gefäß zum Aufnehmen der Asche eines Toten, gehört wie der Sarg zu unserer letzten „Bleibe“, mit der wir als Mensch in Berührung kommen. Sieht man sich die herkömmliche Urnen-Auswahl vieler Bestattungsunternehmen an, ist die Anzahl ästhetisch fragwürdiger und unzeitgemäß gestalteter Urnen erschreckend. Die Urnengestaltung bietet jedoch viel Potenzial für Innovationen formaler wie auch materialtechnischer Natur.

In dem Seminar „sepulcrum“ am Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam wurden unter der Leitung von Prof. Silvia Knüppel (Professorin für Produkt & Perspektive) und in Kooperation mit dem Familienunternehmen und Urnenhersteller Völsing zeitgemäße und biologisch abbaubare Urnen für Mensch oder Tier entworfen und gestaltet.

Die Studierenden setzten sich intensiv mit dem Thema der Sepulkrakultur, dem kulturellen und materiellen Umgang mit dem Tod, und mit Expert*innen wie z. B. Bestattungsunternehmer*innen und Trauerbegleiter*innen auseinander. Eine Exkursion nach Giesen zur Firma Völsing sowie individuelle Feldforschungen waren Teil des Seminars.

Als Gewinner*innen des Projekts wurden ausgezeichnet:

  • 1. Preis: Stephanie Mann – Urnenentwurf „sana“
  • 2. Preis: Florian Albrecht – Urnenentwurf „silent smoke“
  • 3. Preis: Franziska Cram – Urnenentwurf „Muutos“ und zweiter 3. Preis: Sahra Lietzkow – Urnenentwurf „Pinus“‘

Jury:
Prof. Hermann Weizenegger (Professor für Industrial Design, FH Potsdam)
Fred Völsing (Geschäftsführer, Völsing KG)
Hendrik Thiele, Leo Ritz (Junimond Bestattungen Berlin)
Dr. Claudia Banz (Kuratorin Kunstgewerbemuseum Berlin)

Projektleitung: Prof. Silvia Knüppel, Anne Boenisch (Werkstattleitung)
Teilnehmende: 11 Studierende aus dem Studiengang Produktdesign

Kontakt

Professorin für Produkt & Perspektive
Ulrike Weichelt
Koordinatorin Veranstaltungsmanagement und Deutschlandstipendium