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Webportal Archivführer deutsche Kolonialgeschichte

Am 1. Juli 2017 startete in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt ein Forschungsprojekt zur deutschen Kolonialgeschichte. Ziel war es, ein webbasiertes Online-Portal zu dem Thema aufzubauen, das u. a. auch die Erfassung der Aktenlage in den Nachfolgestaaten ehemaliger deutscher Kolonien ermöglichen soll. Die Projektdurchführung oblag in Zusammenarbeit mit der Projektleitung dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Uwe Jung, der zuvor für das Goethe-Institut in Kamerun tätig war und als Informations- und Bibliothekswissenschaftler ausgewiesen ist.

Logo des Forschungsprojekts "Webportal Archivführer deutsche Kolonialgeschichte"
Abreise des Gouverneurs auf der Landungsbrücke in Lome, Togo. © Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft
Projektzeitraum:
Typ:
Forschungsprojekt
Profillinie:
Digitaler Raum – Daten, Interaktion, Wissen
Kooperationspartner:

Auswärtiges Amt

Finanzierung:
Auswärtiges Amt

Grundsätzlich leitet sich die Zusammenstellung der Informationen aus einer zentralen Fragestellung ab: Welche Informationen können Besucher*innen weiterhelfen, die sich für einen beliebigen Aspekt des Themas "Deutsche Kolonien" interessieren?

Kern des Webportals ist ein thematisches, institutionsübergreifendes Quelleninventar. Dies bedeutet, dass die Nutzer*innen erfahren können, wo welche Akten bzw. Bestände verwahrt werden, welche Provenienz sie haben und wie diese für die Forschung verwertbar sind. Von Interesse sind hierbei nicht nur die einschlägigen Bestände von Kolonialverwaltungen und Organisationen sondern auch persönliche Zeugnisse beteiligter Personen, die zwischen 1884 und 1919 in den  ehemaligen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Neuguinea, Samoa und Kiautschou bzw. im Deutschen Reich wirkten.
Im erweiterten Sinne wurden auch Archivalien verzeichnet, die sich zeitlich auf die Vorbereitung bzw. Abwicklung des deutschen Kolonialreiches beziehen.
Möglich ist eine Volltextsuche über das gesamte Angebot und spezifische
Sucheinstiege wie z.B. einer geographischen, einer hierarchischen oder thematischen  Suche. Inhalte für die hierarchische Suche werden aus der Wikidata-Datenbank importiert. Die Tatsache, dass auf Inhalte aus der freien Datenbank Wikidata verwiesen wird, eröffnet zudem die Option der Mitarbeit durch Dritte, die ausdrücklich erwünscht ist. Um dabei den Aufwand für die Bildung eines Netzwerkes gering zu halten, wird auf bereits vorhandene Netzwerke zurückgegriffen. Dies betrifft unter anderem das nationale Citizen-Science-Portal www.buergerschaffenwissen.de sowie insbesondere die verschiedenen Wikimedia-Projekte.

Das Portal richtet sich sowohl an die Fachcommunity der geisteswissenschaftlichen, explizit der geschichtswissenschaftlichen Forschung als auch an die interessierte Öffentlichkeit und damit an alle gesellschaftlichen Gruppen sowie Lehrenden und Studierenden an Hochschulen und Universitäten. Ein wichtiges Anliegen ist es, dass auch das Publikum aus den knapp 19 Nachfolgestaaten der ehemaligen deutschen Kolonien von diesem Angebot profitiert. Die Informationen sind deshalb in deutscher, englischer und französischer Sprache abrufbar.

Im November 2019 wurde das Webportal öffentlich vorgestellt und ist seitdem unter folgendem Link erreichbar: https://archivfuehrer-kolonialzeit.de/

Projektleitung

Prof. Dr. Susanne Freund
Professorin für Archivwissenschaft
Projektleiterin graduale Fernweiterbildung Archiv
Projektleiterin des Weiterbildungs-Studiengangs Archivwissenschaft (M. A.)
Projektleiterin des Weiterbildungsprogramms "Archive im Informationszeitalter"

Zusätzlich Beteiligte

Mitarbeitende

  • Uwe Jung