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Auslandssemester an der Politecnico di Milano – Bachelor Architektur und Städtebau

Im Folgenden berichtet ein Student des Studiengangs Architektur und Städtebau (B. A.) von seinem Auslandssemester an der Partnerhochschule Politecnico di Milano im Wintersemester 2022/23.

Format:
Studium
Einrichtung:
Politecnico di Milano
Zeitraum:
-
Fachbereich:
Fachbereich STADT | BAU | KULTUR

Erfahrungsbericht

Die Entscheidung

Mein Grund, ein Auslandsaufenthalt zu erleben, war, dass ich gerne neue Sprachen lerne, neue Kulturen kennenlerne, andere Arten und Richtungen der Lehre und Organisation meines Studienfachs erlernen wollte und gerne mit neuen Menschen andere Herangehensweisen erfahren wollte.

Die Vorbereitungen

Der Bewerbungsprozess war durch Mobility-One und mit der Unterstützung vom International Office der FH Potsdam sehr einfach. Zudem habe ich auch ein Jahr im Voraus einen Sprachkurs über zwei Semester belegt, was nötig war, um sich im Ausland besser einzufinden. Da ich in der EU geblieben bin, musste ich kein Visum beantragen und auch die Anreise war sehr angenehm.

Die Unterkunft

Ich habe nach vielem Herumirren in Mailand und nach einem Scam, nach einem Monat Suchen eine Einzimmer-Wohnung bekommen. Bitte lest euch um bedingt die Verträge durch! Ich habe meine Unterkunft über housinganywhere.com gefunden zu einem moderaten Preis für mailänder Verhältnisse. Die Wohnungssuche war sehr stressig. Ich habe schon Monate im Voraus gesucht und immer wieder Zusagen erhalten, aber leider auch viele Absagen. Auch die Suche vor Ort war sehr stressig und ich habe mich lieber auf Websites und subitovendito konzentriert, da Wohnungsagenturen hier keine Hilfe sind. Zudem verlangen diese meist 100–400€ für die Suche, wobei kaum Gutes raus kommt. Also rechtzeitig suchen, vorsichtig beim Vertrag sein und schnell zusagen für eine Besichtigung/Interesse!

Das Studium an der Hochschule

Es gab eine große Einführungsveranstaltung für alle Erasmus-Studierende aus dem Fachbereich Architektur. Ich habe neben dem Entwurfskurs auch drei weitere Seminare belegt. Der Zeitplan war sehr dünn im Gegensatz zur FHP, jedoch sind die Seminare sehr fordernd, mit wöchentlichen Präsentationen, Hausarbeiten, Assignments, Bücher lesen mit Diskussion, etc. Hier gibt es viele Studierende, fast wie eine eigene Stadt in der Metropole, was aber auch sehr schön ist. Die Atmosphäre ist sehr lebendig und die Professor*innen sind sehr entgegenkommend. Hier kann jeder selbst entscheiden, ob man eine Klausur (Italienisch oder Englisch), eine Präsentation oder ein Modell machen möchte als finale Abgabe in einem Seminar. Natürlich hängt das aber von der Wahl ab.

Alltag und Freizeit

Mailand ist teuer, ähnlich wie München. Dementsprechend ist Wohnen teuer, jedoch ist der ÖPNV günstig mit einem monatlichen Studi-Ticket von 22€. Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland, aber der Aperitivo und Essen gehen ist bezahlbar und günstig. Meine Empfehlung: Reist durch ganz Norditalien, schaut euch viel an in den Alpen, Podelta, geht auf die Biennale nach Venedig und wenn nach hinten oder über Feiertage Zeit vorhanden ist, reist nach Florenz, Rom oder Neapel. Hier sind Züge und Flixbusse sehr günstig im Vergleich zu Deutschland. 

Fazit und Tipps

Gerne immer wieder. Es war sehr schön, weshalb ich mir überlege, im Master nochmal nach Italien zu gehen. Macht ganz viele Wochenendausflüge in der Umgebung, macht große Reisen über Feiertage und geht zu allen Erasmus-Veranstaltungen am Anfang! Verpasst nie eine Einladung zum Aperitivo, es lohnt sich immer in der großen Runde! Fangt rechtzeitig an Italienisch zu lernen, schaut früh nach WG-Zimmern oder Wohnungen und passt auf was im Vertrag steht! Passt auf eure Sachen auf, Mailand ist berühmt für Taschendiebe. Das habe ich seit Tag Eins mitbekommen und ich höre wöchentlich immer wieder was anderes. 

Trotz alldem macht ein Erasmus-Jahr im Ausland! Ihr werdet so viel lernen, neues, ungenutztes Potential von euch entdecken und ein einmaliges Erlebnis haben.