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LiquiData

LiquiData ist eine Multitouch-Tisch Anwendung, die es Nutzern ermöglicht ihr im Smartphone gespeichertes Bewegungsprofil zu visualisieren und öffentliche Plätze mit Fotos und Kommentaren zu versehen.

Mithilfe eines Prototyps zeigt eine Person, wie die Anwendung mittels Smartphone erfolgen soll und wie die Funktionsweise des Multitouch-Tisches ist.
Projektzeitraum:
Typ:
Studentisches Projekt

LiquiData ist eine Multitouch-Tisch Anwendung, die es Nutzern ermöglicht ihr im Smartphone gespeichertes Bewegungsprofil zu visualisieren und öffentliche Plätze mit Fotos und Kommentaren zu versehen. Die nutzergenerierten Inhalte dienen als Empfehlungssystem, das auch von Usern exploriert werden kann, die kein Smartphone besitzen. Potenzielle Einsatzorte des Tisches können hochfrequentierte Räume sein, an denen Menschen aus unterschiedlichen Regionen aufeinander treffen. In Hotellobbys kann es z. B. dazu dienen, Hotelgästen ein exploratives Empfehlungssystem für die Umgebung zu bieten.

Das Projekt entstand im Rahmen des Kurses »Graspable Maps / 2.135 Advanced Media« im Sommersemester 2011 unter Leitung von Till Nagel.

Während der Projektfindungszeit ereignete sich eine ausgedehnte Diskussion über die Speicherung und Nutzung von Aufenthaltspositionen von Smartphone-Nutzern, ausgelöst durch die Veröffentlichung von Peter Warden und Alasdair Allan. Warden und Allan hatten im iPhone eine Datei gefunden, die das Bewegungsprofil des Nutzers trackt und auf unbestimmte Zeit speichert. Gerade in Deutschland entfachte das wieder einmal eine Diskussion über Privatsphäre und Selbstbestimmung. Anstatt neue Negativszenarios zu generieren, versuchten wir, die gesammelten Informationen für den Nutzer in einer brauchbaren Weise positiv aufzubereiten. So entstand ein Bewertungs- und Empfehlungssystem, das dem Nutzer hilft, gerade in neuen Städten mehr Orientierung zu erlangen und seine mentale Karte mit einer realen Karte abzugleichen.

In erster Linie ist LiquiData ein Forschungsprojekt. Zum Einen werden neue Interaktionsmöglichkeiten erprobt, wie z.B. das Smartphone als Eingabemedium für Bilder und Texte zu nutzen, sowie die Navigation durch physikalische Interaktion mit dem Smartphone. Zum Anderen stellt das Projekt unseren aktuellen Umgang mit angesammelten Daten und deren Veröffentlichung in Frage. LiquiData spielt mit dem Paradox im Umgang unserer Privatsphäre auf der einen und dem Gebrauch von social-media/web 2.0 auf der anderen Seite. Menschen nutzen die neuen Technologien und Service, verstehen die technischen Möglichkeiten dahinter aber häufig nicht, handeln blauäugig, lassen sich von der Funktionalität blenden und vergessen ihren Wunsch nach dem Schutz der Privatsphäre.

Ausgehend von der consolidated.db, überlegten wir zusätzliche persönliche Daten, um das System zu erweitern. Auch hier experimentierten wir früh, welche Daten schon allein aus dem Smartphone entnommen werden können.

Die auf dem Smartphone gespeicherten Fotos, besitzen Metainformationen, die zusätzlich zur Zeit auch Geoinformationen bieten. Aufgrund der zahlreich vorhandenen personalisierten Daten im Netz, kamen wir früh auf die Idee, soziale Netzwerke in das Konzept mit aufzunehmen. API's bieten hierfür Schnittstellen um die Daten zu aggregieren. Facebook und Google+ schien uns, um in Kontakt zu treten über unsere Multitouch Anwendung, sehr geeignet. Bekanntheit und Nutzung deren die die Multitouch Anwendung nutzen würden, schätzten wir sehr hoch ein. Auch über Daten von Twitter, Foursquare, Flickr, Picasso dachten wir für ein mögliches einsetzen nach. Die Möglichkeiten schienen fast unbegrenzt. Durch unsere stark von Iterationen geprägte Arbeitsweise, entschlossen wir uns letztendlich die Daten auf Geoinformationen, Fotos und Kommentare zu beschränken.

Projektbeteiligte

Studierende

  • David Ikuye
  • Pierre La Baume
  • Christopher Pietsch
  • Gunnar Friedrich
  • Luis Grass