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Projekt "Geschlossene Verbunddübel und geschlossene Verbunddübelleisten (CCD)"

Leistungsübersicht des Forschungsschwerpunktes "GESCHLOSSENE VERBUNDDÜBEL (CCD)"

Das Forschungsprojekt untersucht die Vorteile von geschlossenen Verbunddübeln und geschlossenen Verbunddübelleisten (CCD) und soll weitere Forschungsvorhaben im Themengebiet vorbereiten.

Geschlossene Verbunddübel an einer Brücke
© T. Mansperger
Startdatum:
Typ:
Forschungsprojekt
Kooperationspartner:
  • SSF Ingenieure AG

„Geschlossene Verbunddübel (CCD)“

Im Stahlbetonverbundbau werden zur Gewährleistung der Kraftübertragung zwischen Stahl- und Betonbauteilen Verbundmittel verwendet. Das gebräuchlichste Verbundmittel für die Übertragung von Schubkräften im konventionellen Stahlverbundbau stellt seit nun mehr als 50 Jahren der Kopfbolzendübel dar, welcher zurzeit in der DIN EN 1994 normativ geregelt ist. Neben Kopfbolzendübeln können alternativ sog. Verbunddübelleisten eingesetzt werden. Deren Anwendung wurde in der Vergangenheit in allgemein bauaufsichtlichen Zulassungen und zurzeit in der allgemeinen Bauartgenehmigung Z-26.4-55 des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) geregelt.

Verbunddübelleisten weisen in mechanischer und baupraktischer Hinsicht einige Vorteile gegenüber Kopfbolzendübeln auf. Die Verbunddübeltechnologie soll für die europaweite Nutzung zukünftig in der neuen Normengeneration der DIN EN 1994 bautechnisch geregelt werden. Mit der normativen Einführung wird der Weg, vermehrt offene Verbunddübelleisten zur Übertragung von Längsschubkräften in der Verbundfuge von Stahlverbundquerschnitten zu verwenden, geebnet; jedoch stellt sich die Frage:

Warum sollte die Verbunddübeltechnologie nicht auch in anderen Bereichen des Tragwerks, z.B. in Knotenpunkten zur lokalen Übertragung von Schubkräften, angewendet werden?

Eine Analyse der internationalen wissenschaftlichen Fortschritte zeigt, dass eine Auseinandersetzung mit dieser Konstruktionsform hauptsächlich in Asien (China, Japan, Korea) und Osteuropa stattfindet. Die bisherigen Veröffentlichungen sind in einigen Bereichen noch lückenhaft. Um diese Technologie in der deutschen bzw. europäischen Bauwirtschaft zu etablieren, müssen sowohl statische als auch ermüdungstechnische Untersuchungen vorangetrieben und zur wissenschaftlichen Diskussion gestellt werden.

Das Fachgebiet für Stahl- und Stahlverbundbau an der Fachhochschule Potsdam möchte mittelfristig einen Bemessungsvorschlag für statische und hochzyklische Beanspruchungen von geschlossenen Verbunddübeln erarbeiten sowie auf Grundlage eines umfangreichen Versuchsprogramms das baupraktische Potenzial und die Grenzen dieser Verbundart aufzeigen. Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Geschlossene Verbunddübel (CCD)" wurden im Fachgebiet für Stahl- und Stahlverbundbau erste experimentelle Untersuchungen durchgeführt Die Untersuchungen geben Aufschluss über den Einfluss unterschiedlicher Konstruktionsparameter (Bohrlochdurchmesser, Dübeldurchmesser und Kammerweite) auf das Tragverhalten. Diese gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für weiterführende theoretische Untersuchungen und die Planung zusätzlicher Versuchsreihen, um das Verständnis dieser Verbindungsart zu vertiefen.

Die Tastversuche konnten mit der Unterstützung der SSF Ingenieure AG durchgeführt werden, der an dieser Stelle herzlich gedankt wird.

Kontakt

Projektleitung

Prof. Dr. Günter Seidl

Prof. Dr. Günter Seidl

Professor für Stahl- und Stahlverbundbau
Leiter Baulabor Konstruktiver Ingenieurbau (BKI)

Projektbearbeitung

Dipl.-Ing. (FH) Robert Kühne

Mitarbeiter Fachgebiet Stahl- und Stahlverbundbau

Studierende

  • Daniel Wildebrand
  • Martin Geisler
  • Linus Hinz
  • Hajdin Mavriqi
  • Manuel Libedinsky