LAUBE im Fokus der Nachhaltigkeit, sozialen Themen und der Biodiversität
Die Anforderungen an die Kleingartenlaube haben sich verändert, aus gutem Grund: Die ökologische Krise – Klimawandel, Extremwetterereignisse, Artensterben – erfordert eine andere Art von Gartenlaube. Eine, die mit diesen veränderten Bedingungen zurechtkommt. So die Aufgabenstellung, als der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD), die Fachhochschule Potsdam und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde das Projekt „Kleingartenlaube neu gedacht“ gestartet haben.

NARA
Das Projektteam aus BKD, Studierenden des Designbereichs der FH Potsdam und der HNEE im Bereich Holzbearbeitung & Holzverarbeitung bündelt die notwendige Expertise für Kleingartenwesen, Design und nachhaltige Produktion.
Das Ergebnis dieser Kooperation ist „NARA – NAturRAum und Gartenhaus!“: die neue Kleingartenlaube.
NARA ist eine modular aufgebaute Gartenlaube, ein Rückzugsort mit Regalstruktur. Sie kombiniert Stauraum, Aufenthaltsfläche und Terrasse – barrierearm, wandelbar und regelkonform. Nutzerinnen und Nutzer können Fenster, Fassade und Bepflanzung individuell gestalten. Begrünbares Dach und Rankhilfen fördern die Biodiversität und lassen die Laube zum lebendigen Teil des Gartens werden.

Der Kleingarten: städtischer Rückzugsort im Wandel
Die Kleingärten befinden sich im Wandel. Ein Treiber dieses Wandels ist nicht nur die demografische Entwicklung, die einen Generationswechsel zur Folge hat. Auch die Corona-Jahre haben ein Umdenken im Lebensstil bewirkt: Es besteht gerade in städtischen Ballungsräumen ein großes Bedürfnis nach einem Ort in unmittelbarer Nähe, der Ruhe bietet, Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung schafft und eine Basis für Selbstversorgung gewährleistet.
Kleingärten sind jedoch noch viel mehr: Sie sind soziale Netzwerke, die auf Engagement und Zusammenhalt ihrer Mitglieder beruhen. Kleingärten sind Orte gelebter Demokratie, an denen Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten zusammenkommen und sich in regem Austausch befinden. Und sie leisten darüber hinaus einen Beitrag als städtische Kaltluft-Oasen in der Klimaerwärmung und tragen in vielen Fällen wesentlich zum Schutz der biologischen Vielfalt bei.

Die Laube – in einem Projekt mit der FH Potsdam neu gedacht …
Das Projekt „Laube neu gedacht“ – ist ein Kooperationsprojekt des Bundesverbands der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. (BKD) mit Studierenden des Design-Studiengangs der Fachhochschule Potsdam unter Leitung von Hermann Weizenegger, Professor für Industrial Design und der Produktdesignerin Aylin Kayser.
Ziel des Projekts: die Entwicklung eines realistischen Entwurfs für eine nachhaltige Laube mit Fokus auf Umweltfreundlichkeit, sozialer Gerechtigkeit – und der Einhaltung des Bundeskleingartengesetzes. Gleichzeitig sollte die Laube funktional und nutzerfreundlich gestaltet werden, wobei Barrierefreiheit und die Förderung der Biodiversität ebenfalls Teil des Anforderungsprofils waren.

… und von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) umgesetzt
Im Rahmen eines Entwurfsseminars entstanden 2024 in der ersten Phase vier Laubenkonzepte, die auf umfassenden Recherchen zu Materialien und Verbindungstechniken sowie auf qualitativen Interviews basieren, durch welche die Bedürfnisse der Zielgruppe analysiert wurden. Damit die Entwürfe der geplanten Realisierung standhalten, erhielten die Studierenden fachliche Unterstützung von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) unter der Leitung von Klaus Dreiner, Professur für Holzbearbeitung & Holzverarbeitung und dem Holzingenieur Philipp Baier.
In der zweiten Entwurfsphase wurden die vier Konzepte von einem Fachgremium bewertet und evaluiert. Die besten Designansätze fusionierten in einen finalen Entwurf: „NARA – NAturRAum und Gartenhaus!“.
Die Umsetzung des Prototyps wurde durch den Holzbauingenieur Philipp Baier unterstützt, die Holzkonstruktion von Schmidt & Thürmer gefertigt und gesponsert, sowie in den Werkstätten der HNEE konfektioniert und bis ins Detail finalisiert.
Entstanden ist ein Prototyp, der in der Produktion einfach und zügig umsetzbar ist und auch von den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern selbst aufgebaut werden kann. Alle Elemente sind austauschbar und reparierbar. Außerdem ist die Laube in der Größe und auch im Verhältnis von Freisitz und Innenbereich anpassbar. Wichtig auch: im Preis bleibt sie erschwinglich und das bei gleichzeitigem Augenmerk auf Robustheit, Langlebigkeit und umweltfreundliche Materialverwendung.
Bei der Erstellung des Prototyps ist eine spätere Serienproduktion mitgedacht und berücksichtigt worden.
Nun wird die „Nachhaltige Laube“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Im Anschluss wird das Ganze evaluiert und überarbeitet. Es bleibt spannend!
Projektbeteiligte
Fachhochschule Potsdam
- Seminar: Hermann Weizenegger, Aylin Kayser, Tobias Jänecke
- Studierende FHP/ Entwurf und Prototyp: Jannes Becker, Benedikt Dorndorf, Katharina Hummel, Noah Hüther, Aljoscha Fischer, Benjamin Friese, Noah Lietzkow, Ellen Schleyer, Isa von Ohlen, Annie Fürstenberg, Johanna Funke, Maximilian Pesch, Ben Raisic, Dennis, Zwehl, Ragnar Wilczek
- Werkstatt: Anne Boenisch
- Support & Gremium: Prof. Markus Löffler, Prof. Rainer Funke
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
- Seminar: Klaus Dreiner, Philipp Baier
- Studierende HNEE: Gesa Wolff, Anton Seiffert, Gesine Udke, Oskar Burger, Oskar Wolf, Otto Lukas, Richard Heinrichs, Sandor Reich, Ron Lüter, Jonas Thiel, Till Dobler, Marcus Gallinat, Linus Ohnesorg, Jonathan Stark, Johann Ellerkamp, Sophia Ludewig, Timo Jastorff, Anton Kukolka, Adrian Mora, Ferdinand Lüdemann, Philipp Dreyer, Max Löser, Theo Merten, Felix Monta
- Werkstatt: Tim Peters, Tassilo Goldmann, Michael Günther, Uwe Körner, Alexa Fischer, Emily Weindock
Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. (BKD)
Stefan Grundei, Eva Foos, Thomas Stölting
Schmidt & Thürmer, Holzbau GmbH & Co. KG
Fanny Riebe




Kontakt
Projektleitung
NARA auf der Berlin Design Week
News
Laube NARA nimmt Form an – Gartenlaube neu gedacht
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