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Open Access Buch-Publikation der FHP: Indische Architektur auf Postkarten – ein neuer Blickwinkel auf ein modernes Erbe

Indische Architektur auf Postkarten
© Miriam Zeunert

Anhand einer privaten Sammlung von 60 Postkarten moderner Architektur in Mumbai, Neu-Delhi, Kalkutta, Chennai und Agra erkunden Expert*innen für Architekturgeschichte und visuelle Studien sowie Postkartensammler*innen die vielen Dimensionen moderner Architektur in Indien von den 1890er bis zu den 1970er Jahren und teilen ihre individuelle Sichtweise auf diese Objekte.

Die so entstandene Zusammenstellung von 10 interdisziplinären Essays wird von Dr. Éléonore Muhidine, akademische Mitarbeiterin im Fachbereich STADT | BAU | KULTUR, herausgegeben. Sie gibt neue Einblicke in ein Gebiet und ein architektonisches Erbe, das in Europa noch weitgehend unbekannt ist. Zudem reflektiert die Sammlung über die Postkarte als Medium der historischen Forschung.

Kurzinterview mit dem transcript Verlag [Übersetzung des Verfassers]:

Warum haben Sie dieses Thema gewählt?
Indien ist für westliche Wissenschaftler noch ein relativ unerforschtes Gebiet. Über die historische Forschung hinaus ist es notwendig, Archive und Quellen zu befragen. Mit der Sammlung dieser visuellen Quellen zur modernen Architektur in Indien wollten wir ein Buch schaffen, das einige der wichtigsten Forschungsfragen unserer Zeit aufgreift.

Welche neuen Perspektiven bietet Ihr Buch?
Eine ganze Menge. Es bietet einen internationalen und interdisziplinären Blick auf ein wenig bekanntes geografisches und kulturelles Gebiet und auf ein gefährdetes Erbe.

Was macht Ihr Thema für aktuelle Forschungsdebatten relevant?
Postkarten werden von Wissenschaftlern selten genutzt. Dieses Buch lädt den Leser ein, über dieses gewöhnliche, alltägliche Material nachzudenken, das Teil der kulturellen Praktiken des 20. Jahrhunderts ist. Die Architektur- und Stadtgeschichte von Kolonialstädten wie Bombay und Kalkutta muss durch das Prisma des Transfers mit Europa und der Interaktion zwischen dem Kolonialregime und den lokalen Architekten betrachtet werden. Dieses Buch bietet eine Reihe von Überlegungen zu diesen Themen.

Wählen Sie eine Person, mit der Sie über Ihr Buch diskutieren möchten!
Schwierige Frage. Die ideale Person wäre ein Reisender, der diese indischen Städte über viele Jahrzehnte hinweg erkundet hat. Oder ein Kaufmann, der gesehen hat, wie sich eine dieser Städte verändert hat. Oder Kaiser Kublai Khan aus Italo Calvinos "Unsichtbare Städte".

Ihre Buchzusammenfassung in einem Satz:
Postkarten sind ein phantastisches Medium, indische Metropolen haben ein reiches und einzigartiges Erbe: Die Kombination dieser beiden Faktoren hat zu diesem Buch geführt.

 

Die Veröffentlichung wurde aus Mitteln des Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg gefördert. Dieser Fonds dient den Angehörigen der acht Brandenburger Hochschulen und Universitäten als Finanzierungsmöglichkeit für Monografien, ähnliche Publikationsformate sowie innovative Vorhaben im Bereich Open Access und wird von der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Open Access Brandenburg (VuK) betreut.

Zur Herausgeberin:
Dr. Éléonore Muhidine, ist seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich STADT | BAU | KULTUR der Fachhochschule Potsdam. Sie studierte Kunstgeschichte in Paris, Rennes und Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Architektur und Stadtplanung des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Indien.

Link zum Sammelband

 

Kontakt

Miriam Zeunert
Mitarbeiterin Open Access und Forschungsdatenmanagement