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BAUKULTUR UND KLIMASCHUTZ LEBEN

Titelbild der Veranstaltungsreihe „Baukulturdialog – Baukultur und Klimaschutz leben“. Gezeigt wird ein Ausschnitt eines Gebäudes des Architekten Arno Lederers.
© Architektur: Arno Lederer, Foto: Simon Kramer, Composing: Peter Fabian

Baukultur-Dialog der Profillinie „Entwerfen • Bauen • Erhalten“ der Fachhochschule Potsdam – veranstaltet im Rahmen des Baukulturjahrs Brandenburg 2023 und in Kooperation mit Kulturland Brandenburg, dem Förderverein Baukultur Brandenburg, dem Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg, der Brandenburgischen Architektenkammer und der Ingenieurkammer Brandenburg.

Jahrzehntelang orientierten sich Baugesetzgebung, Bauwirtschaft und Berufsausbildung primär am Neubau. Doch angesichts des hohen Energie- und Flächenverbrauchs, der klimaschädlichen Emissionen und des riesigen Abfallaufkommens, die auf das Konto des Bauschaffens gehen, ist eine Neuorientierung unumgänglich. Statt Abriss und Neubau rücken also Reparatur, Um- und Weiterbauen, die Wiederentdeckung ressourcenschonender Baumaterialien und Bautechniken sowie die Verdichtung unserer Stadt- und Dorfzentren in den Vordergrund.

Um diese notwendigen Entwicklungen wissenschaftlich zu unterstützen, hat die Fachhochschule Potsdam die Profillinie "Entwerfen • Bauen • Erhalten" gegründet. Im Baukultur-Dialog der Profillinie fragen wir anhand von Impulsvorträgen, Praxisbeispielen und Diskussionsrunden gemeinsam mit Gästen aus der Politik, Baupraxis, Wissenschaft und unseren Studierenden: Wo müssen Förderprogramme und Baugesetze angepasst werden, damit eine neue Kultur des Weiterbauens entstehen kann? Mit welchen Innovationen muss die Bauwirtschaft transformiert werden? Und was können wir in der Hochschullehre tun, um eine Transformation zu beschleunigen?

Für die Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich.

Zielgruppe: Öffentlichkeit Alle Hochschulangehörigen Studierende

17.05.2023, 18:00 – 20:00 Uhr

Wider die Wegwerfgesellschaft – Avantgarde zu Reparatur, Um- und Weiterbauen

Bereits in der Antike gehörten die Weiterverwendung von Baumaterialien, Gebäuden und Stadtstrukturen zum Grundverständnis aller Bauschaffenden und bildete seitdem ein Fundament der Baukultur. Doch die moderne Konsumgesellschaft leitete im Bauwesen einen grundlegenden Gesinnungswandel ein. Angesichts der Klimakrise rücken Reparatur, Um- und Weiterbauen erneut in den Fokus, weshalb wir uns fragen: Wo müssen Gesetzgebung und Normierung dringend angepasst werden, damit die Wiederverwendung von Baustoffen und der Umbau künftig zum Normalfall wird? Wo wird in Brandenburg bereits vorbildlich um- und weitergebaut? Welche Chancen und Grenzen gibt es beim Bauen im und mit dem Bestand? Und was können wir in der Hochschullehre tun, damit unsere Absolvent*innen auf die Veränderungen im Bauwesen vorbereitet sind?

Die Veranstaltung findet in der Theaterwerkstatt der FH Potsdam statt und wird zusätzlich live gestreamt und aufgezeichnet.

Zur Anmeldung

31.05.2023, 18:00 – 20:00 Uhr

Baukultur weitergeben - Verlorenes Bauwissen wiederentdecken und aussterbendes Handwerk beleben

Bevor die Technisierung das Bauwesen revolutionierte, gehörte klimaangepasstes Bauen mit langlebigen und reparaturfreundlichen Konstruktionen, örtlich verfügbaren Materialien und regionalen Handwerkstechniken zum Fundament der Baukultur. Im Zuge der Klimakrise rücken diese Grundsätze nun wieder in den Fokus. Um anknüpfen zu können, muss verlorenes Bauwissen wiederentdeckt und aussterbendes Handwerk erneut belebt werden. Wir fragen uns: Wie können Baugeschichte und Bauforschung dabei behilflich sein, verlorenes Bauwissen wiederzuentdecken und zu verbreiten? Welche alten Techniken haben eine große Zukunft? Wie kann uns das Fachgebiet der Konservierung und Restaurierung dabei helfen, verlorenes handwerkliches Wissen zu reaktivieren? Und wie kann die Hochschule zu diesem Wissenstransfer beitragen?

Die Veranstaltung findet in der Theaterwerkstatt der FH Potsdam statt und wird zusätzlich live gestreamt und aufgezeichnet. 

Zur Anmeldung

14.06.2023, 18:00 – 20:00 Uhr

Lebenswerte Zentren schaffen - Rückgrat einer umweltschonenden Baukultur

Die Attraktivität und Lebendigkeit von Stadt- und Ortszentren stehen in Berlin und Brandenburg auch im Blickfeld der Politik. Zentren sollen zu identitätsstiftenden Orten für Wohnen, Kultur, Wirtschaft und Arbeiten entwickelt werden. Sie sind aber auch ein Hauptfaktor in der Klimaanpassung, denn eine dichte Bauweise reduziert den Wärmebedarf, verkürzt Wege und gestattet die gemeinsame Nutzung von Energieträgern. Attraktive Stadt- und Ortszentren sind so auch eine der Voraussetzungen für eine bessere Anbindung an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs von Berlin und Brandenburg, wie sie u. a. mit dem Schienenverkehrsprojekt i2030 und dem vorliegenden Landesnahverkehrsplan beabsichtigt ist – bis 2030 sollen sich die Fahrgastzahlen in den Nahverkehrszügen in Brandenburg verdoppeln. Ohne attraktive Zentren also keine Verkehrswende und ohne Verkehrswende kein Klimaschutz. Wir fragen uns: Wie kann die Entwicklung der Zentren programmatisch gestärkt und die Suburbanisierung gebremst werden. Was bedeutet die „Neue Leipzig-Charta“ für Brandenburg? An welchen Stellen geschieht bereits Vorbildliches in Brandenburgs Zentren? Und wie können wir unsere zukünftigen Absolventen an der Hochschule auf die Pflege und die Revitalisierung der Zentren gut vorbereiten?

Die Veranstaltung findet in der Theaterwerkstatt der FH Potsdam statt und wird zusätzlich live gestreamt und aufgezeichnet.

Zur Anmeldung

Kontakt

Ulrike Weichelt
Koordinatorin Veranstaltungsmanagement und Deutschlandstipendium