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Digitale Transformation – Urbane Zukunft

Screenshot zum Projekt "A Brief History of CO2 Emissions". Zu sehen ist Europa in der Weltraumansicht und darauf Balken, welche die Zunahme der Treibhausgasemissionen seit 1920 abbilden.

Die Profillinie „Digitale Transformation – Urbane Zukunft“ betont eine menschenzentrierte Digitalisierung und setzt auf partizipative Methoden, um komplexe urbane Prozesse zu verstehen und zu verbessern. Zentral sind dabei Beteiligung, Prototyping und Evaluation. Gleichzeitig spielt FAIRes Datenmanagement und Open Science eine Schlüsselrolle, um kollaborative Datenökosysteme zu entwickeln und Datenkompetenzen in allen Fachdisziplinen zu fördern.

Wie lässt sich mithilfe der Digitalisierung die urbane Zukunft nachhaltig gestalten?

Daten | Interaktion | Wissen

Digitalisierung und der Umgang mit digitalen Daten durchdringen alle Bereiche unserer Gesellschaft. Diese Entwicklung ist Herausforderung und Chance zugleich, um vergangene sowie aktuelle Probleme zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten. Mit der voranschreitenden Digitalisierung gehen sowohl technologische als auch soziale Transformationsprozesse einher, die vor allem dann gelingen, wenn die damit zusammenhängenden Fragestellungen aus den verschiedenen Lebensbereichen miteinander verknüpft werden und eine kritische Auseinandersetzung stattfinden kann.

An der FH Potsdam wurde in den vergangenen Jahren erfolgreich ein thematischer Schwerpunkt zur Strukturierung, Auswertung und interaktiven Visualisierung von Daten gebildet, der das Profil der Hochschule prägt. Zahlreiche Professor*innen sind fachbereichsübergreifend daran mit Projekten in Forschung, Transfer und Lehre beteiligt. Es werden gemeinsam inter- und transdisziplinäre Fragestellungen bearbeitet, um umsetzbare Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Fragestellungen rund um Daten und Digitalisierung zu entwickeln.

Human-Data Interaction

Die thematische Klammer für diese Projekte und Initiativen aus Forschung, Transfer und Lehre bildet die Profillinie „Digitale Transformation – Urbane Zukunft“. Im Vordergrund stehen methodische Ansätze, um die Komplexität urbaner Prozesse, gesellschaftlicher Dynamiken und digitaler Informationsräume zu verstehen und mit partizipativen Methoden realitätsnah zu erproben. Die Profillinie folgt dabei dem Paradigma einer menschenzentrierten Digitalisierung, die eine kritische Auseinandersetzung genauso in den Fokus nimmt, wie die – häufig widersprüchlichen – Erwartungen, Bedarfe, aber auch Ängste und Unsicherheiten der betroffenen Menschen und Institutionen. Beteiligung, Prototyping, Simulation und Evaluation sowie die Iteration potenzieller Lösungen sind zentrale Bausteine dieses Vorgehens, genauso wie die Aufbereitung, Analyse und Veröffentlichung von Daten.

FAIRes Datenmanagement und Open Science

Forschungs- und Lehrtätigkeiten zu den Herausforderungen im Umgang mit sehr heterogenen kleinen Datensammlungen bzw. die Aufbereitung von Daten aus unterschiedlichen Datenquellen sowie zum fairen, d. h. freien und so weit als möglich kostenlosen, barrierearmen sowie nachhaltigen Zugang zu Forschungsdaten und ihrer Nachnutzung auf nationaler und internationaler Ebene runden das Kompetenzprofil ab. FAIRes Datenmanagement und Open Science sind Schlüsselthemen für die Entwicklung kollaborativer Datenökosysteme. Die dafür benötigten Datenkompetenzen werden sukzessive an der FH Potsdam in allen Fachdisziplinen gemeinsam mit den entsprechenden Kooperationspartnern aufgebaut und anderen interessierten Stakeholder zur Verfügung gestellt.

Themen, Methodik & Perspektiven

Mit der Profillinie „Digitale Transformation – Urbane Zukunft“ sind die Wissenschaftler*innen an der FH Potsdam besonders in den folgenden Themenfeldern aktiv:

  1. Aufbereitung und Visualisierung von Daten, um die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) zu unterstützen: Offene, intuitiv explorierbare Datenportale gehören ebenso zu einer zielgruppengerechten Berichterstattung wie individualisierbare webbasierte Zusammenstellungen von Infografiken, Diagrammen, Karten und Texten für spezifische Fragestellungen von Politik, Verbänden, Wissenschaft sowie der allgemeinen Öffentlichkeit. Datenvisualisierungen sollen dabei nicht nur über planetare Grenzen informieren, sie soll auch Verhaltens- und Einstellungsänderungen der Gesellschaft insgesamt initiieren.
  2. Aufbereitung und Visualisierung von kulturellen Sammlungen: Gestalterische Fragen, wie in virtuellen Ausstellungen physische Materialität, Größenformate oder die sinnliche Erfahrung in der Interaktion mit einem Objekt erfahrbar gemacht werden, stehen neben der Verantwortung, die Herkunft und den Entstehungskontext von Kunstwerken sichtbar zu machen, im Vordergrund.
  3. Konzeption, Gestaltung und Prototyping neuer Formen der Mensch-Computer Interaktion (z. B. Augmented & Virtual Reality) in unterschiedlichen Anwendungsfeldern, wie Gesundheit, Bildung oder Katastrophenmanagement.
  4. Flankierende Maßnahmen, um Datenkompetenzen und Datensouveränität bei allen Beteiligten systematisch auf- und auszubauen inklusive Dokumentation der Datenprozesse nach internationalen (fachspezifischen) Standards und dem DFG-Kodex. Dies schließt alle an der Hochschule involvierten Gruppen mit ein, von Studierenden über Nachwuchswissenschaftler*innen hin zu Professor*innen, aber auch die jeweils beteiligten Kooperationspartner.

Die FH Potsdam kooperiert für Projekte in Forschung, Transfer und Lehre regelmäßig mit öffentlichen Institutionen, Forschungseinrichtungen, NGOs, global agierenden Unternehmen, Start-ups und KMUs. Dabei kommen unterschiedlichste Methoden zum Einsatz: Co-Design- und Beteiligungsformate in nachbarschaftlichen Kontexten – z. B. in der Quartiersentwicklung – stehen neben quantitativen Verfahren, wie Web Scraping oder Machine Learning, zur Analyse großer Datenmengen. Digitale, physische oder hybride Prototypen bilden die Basis für die Evaluation und Erprobungen neuer Lösungen. Prototypen geben möglichen Zukünften materielle Gestalt. Experimentierräume für Prototypen und partizipative Beteiligungsprozesse erlauben es, unter realen Bedingungen neue Methoden, Technologien, Produkte oder Dienstleistungen zu erproben. Für eine differenzierte User Experience und Usability-Evaluation neuer Mensch-Technik-Interaktionen und Visualisierungsformate kommen moderne Eye Trackingsysteme und Biofeedbackverfahren zum Einsatz.

Ein Verbund miteinander kooperierender Labs bildet die wissenschaftliche Infrastruktur für Forschung und Lehre in der Profillinie Daten//Interaktion//Wissen. Das Urban Complexity Lab legt den Schwerpunkt auf die Visualisierung und Exploration urbaner Daten und kultureller Sammlungen. Das Interaction Design Lab gestaltet und evaluiert neue Mensch-Computer Schnittstellen. Die Entwicklung von Prototypingwerkzeugen und Co-Design Methoden, z. B. für virtuelle und erweiterte Welten, stellt einen weiteren Schwerpunkt des Labs dar.

Die Profillinie strebt perspektivisch eine noch stärkere Vernetzung sowohl mit Forschungs- als auch Anwendungspartner*innen in der Hauptstadtregion an. Im Bereich der Wissenschaftskommunikation bietet die Region eine in Deutschland einzigartige Konzentration von Institutionen im Kontext Klimaforschung, Umwelt, Nachhaltigkeit und Transformation mit hohem Bedarf an zielgruppengerechten Formaten der Wissenschaftskommunikation. Innovative digitale und hybride Formate mit hoher Usability und User Experience werden auch im Bereich von Gedächtnisinstitutionen für die Erfahrbarmachung ihrer Objekt- und Datenbestände nachgefragt und sollen in der Profillinie auch zukünftig eine zentrale Rolle spielen. Dabei werden neue Formen der Mensch-Computer Interaktion mit augmentierten und erweiterten Realitäten für die Visualisierung von kulturellen Sammlungen einen Schwerpunkt darstellen. Schließlich sollen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu (datenbasierten) bürgerfreundlichen digitalen Verwaltungsservices in einer Region mit zahlreichen Bundes- und Landesbehörden verstärkt in den Fokus der Profillinie gerückt werden.

Ein fachbereichsübergreifendes DataLab bietet zukünftig die Möglichkeit, entlang des Datenlebenszyklus fachspezifische und allgemeine Datenkompetenzen aufzubauen und konkrete Fragestellungen sowohl nach standardisierten Verfahren als auch mit neuen methodischen Herangehensweisen und mittels einer definierten Softwareumgebung, die den Prinzipien von open source folgt, zu entwickeln. Zur Erhöhung der Nachnutzbarkeit FAIRer Daten und der Daten-Souveränität inklusive Daten-Kritik, -Ethik etc. entlang des Daten-Lebenszyklus sollen Kriterien und Assesment(tools) für FAIRification entwickelt werden. Schließlich wird die Etablierung eines Frameworks für Datenkompetenz in Abstimmung mit relevanten Stakeholdern wie NFDI, EOSC angestrebt.

Leuchtturm-Projekte

Logo des Projekts DISA - Digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen

DISA – Digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen

Das Projekt thematisiert digitale Inklusion im Kontext Sozialer Angststörungen.

Logo des Forschungsprojekts "SENSES - Angewandte Klimaszenarien: Perspektiven und Handlungsoptionen"

SENSES - Angewandte Klimaszenarien: Perspektiven und Handlungsoptionen

Im Rahmen des SENSES-Projekts werden komplexe wissenschaftliche Klima-Szenario-Informationen in relevantes Wissen für die unterschiedliche Nutzergruppen übersetzt.

Datenvisualisierung Topographie der Gewalt

Topographie der Gewalt

Forschungskooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin zur Visualisierung antisemitischer Gewalttaten zwischen 1930 und 1938

Balkone mit grünen Pflanzen an einem Hochhaus

Institut für angewandte Forschung Urbane Zukunft

Das 2014 gegründete Institut für angewandte Forschung Urbane Zukunft (IaF) der Fachhochschule Potsdam ist eine interdisziplinäre Einrichtung, die sich inter- und transdisziplinären Fragestellungen urbaner Entwicklungen befasst. Ziel ist es, Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu entwickeln.

Das IaF versteht sich als Katalysator für angewandte Forschung, unterstützt die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen und fördert die Kooperation mit Praxispartner*innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Institut für angewandte Forschung Urbane Zukunft

Tag der Profillinie 2023

Am 17. Mai 2023 fand der erste Profillinientag "Digitale Transformation – Urbane Zukunft" statt. Die Veranstaltung bot Hochschulangehörigen die Möglichkeit, einen fachbereichsübergreifenden Einblick in das interdisziplinäre Angebot zu erhalten, aktuelle Projekte kennenzulernen und sich mit Kolleg*innen und Studierenden auszutauschen. Neben wissenschaftlichen Inhalten und spannenden Forschungsprojekten konnten Forschende, Lehrende, Mitarbeitende und Studierende der Fachhochschule Potsdam auch die dazugehörigen Labore, Labs und Werkstätten erkunden.

Studiengänge in der Profillinie Digitale Transformation – Urbane Zukunft

Weitere Studiengänge
Studiengang Lehrsprache Studienbeginn Bewerbungsfrist
Bibliothekswissenschaft (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.06. – 15.08. (zulassungsfrei)
Design (M. A.) Deutsch Sommersemester, Wintersemester
15.06. – 15.08. und 15.01. – 15.02. (zulassungsbeschränkt)
Anmeldung zur Eignungsprüfung: bis 15.06. für das Wintersemester / bis 15.12. für das Sommersemester
Digitales Datenmanagement (M. A.) Deutsch Sommersemester
Hinweis: Dieser Studiengang wird ab SoSe 2024 nicht mehr angeboten.
Europäische Medienwissenschaft (B. A.) Deutsch Wintersemester
bis 15.07. an der Universität Potsdam (zulassungsbeschränkt)
Informations- und Datenmanagement (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.06. – 15.08. (zulassungsfrei)
Interfacedesign (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.06. – 15.07. (zulassungsfrei)
Anmeldung zur Eignungsprüfung: 01.01. – 01.04.
Kommunikations­design (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.05. – 15.07. (zulassungsbeschränkt)
Anmeldung zur Eignungsprüfung: 01.01. – 01.04.
Kulturarbeit (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.05. – 15.07. (zulassungsbeschränkt) | Termine der Auswahlgespräche: 27. – 28.06. und 18. – 19.07.
Produktdesign (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.06. – 15.07. (zulassungsfrei)
Anmeldung zur Eignungsprüfung: 01.01. – 01.04.
Soziale Arbeit | Dual-Digital (B. A.) Deutsch Wintersemester
15.06. – 15.07. (zulassungsfrei)
Urbane Zukunft (M. A.) Deutsch Wintersemester
15.05. – 15.06. (zulassungsbeschränkt)