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Ausstellung „Von Sinnen. Multisensorische Erkundungen der Stadt“

Mit schwarz gezeichnete Formen auf weißem Hintergrund
Neusortierung des Bildes „Straßenlärm“ von Otto Möller, 1920 © Lara Jacob

Die zweite Station der Ausstellung von Studierenden der Fachhochschule Potsdam und der Hochschule Darmstadt eröffnet am 14. Oktober in Darmstadt.
Über ein Semester erarbeiteten Studierende der Kulturarbeit und des Kommunikations- und Industriedesigns Formate für eine multisensorische Ausstellung. Die Ergebnisse werden nun in der zweiten Station im Ausstellungsraum der Hochschule Darmstadt präsentiert.

Dass im Museum alles „zum Sehen“ ist und nichts angefasst werden darf, ist ein ungeschriebenes Gesetz. Aber warum ist das eigentlich so? Können wir Ausstellungen im Museum nicht auch so gestalten, dass sie mehrere Sinne ansprechen? Wie können wir ein Bild zu Gehör bringen? Kann man den Sound einer Stadt ertasten? Gerade für blinde und sehbehinderte Menschen sind die konventionellen Wahrnehmungsangebote von Museen, also der Kulturinstitution, die wie keine andere auf das Sehen bezogen ist, kaum zugänglich. Und die Aufgabe von Vermittlung wird noch immer vorrangig als Weitergabe von für Sehende relevanten Informationen verstanden. Doch was wäre, wenn sich das Museum anderen Sinnen und Wahrnehmungsweisen öffnete und den Fokus auf den Sehsinn der Befragung zugänglich machen würde? Was können Sehende umgekehrt von Menschen lernen und erfahren, die blind oder sehbehindert sind? Welche anderen Erfahrungsweisen lassen sich so entdecken?

In einem kooperativen Projektseminar zwischen dem Studiengang Kulturarbeit der Fachhochschule Potsdam und den Studiengängen Kommunikations- und Industriedesign an der Hochschule Darmstadt unter der Leitung von Prof. Nicola Lepp und Prof. Ursula Gillmann entwickelten die Studierenden über ein Semester prototypische Formate für eine multisensorische Vermittlung im Museum. Es entstanden taktile, auditive, olfaktorische und dialogische Ausstellungsobjekte, die von analogen Skulpturen, Künstliche Intelligenz-Anwendungen bis hin zu Sounds und Interviews reichen. Die erste Station im Projektraum der Berlinischen Galerie war mit einem umfassenden, ebenfalls von der Studierenden entwickelten Begleitprogramm ein voller Erfolg und wurde von zahlreichen teils hymnischen Rückmeldungen insbesondere aus der Gruppe der blinden und sehbehinderten Menschen begleitet.

Die Ausstellung ist nun ab 14.10. in ihrer zweiten Station im Ausstellungsraum der Hochschule Darmstadt zu sehen. Für die begleitende Forschung und Evaluation der Ausstellung werden zahlreiche Akteur*innen vor Ort eingebunden.

Das Projekt wird gefördert von der Herbert Funke-Stiftung, Gemeinnützige Stiftung für Sehbehinderten-Förderung.

Weitere Informationen auf den Seiten der Hochschule Darmstadt

Flyer

Kontakt

Prof. Nicola Lepp
Professorin für Kultur und Vermittlung