Dr. Baruch Bruce Edward Gottlieb

Baruch Gottlieb, ausgebildet als Filmemacher an der Concordia University Montreal, promovierte in digitaler Ästhetik an der Universität der Künste Berlin. Gottlieb hat eine transdisziplinäre Kunstpraxis, die Film, Video, Radio, Klangkunst, Installationskunst, Kunst am Bau, Performance und digitale Methoden umfasst. Im Mittelpunkt seiner Praxis steht die Beschäftigung mit der Materialität von Medien und Daten. Gottlieb arbeitet auch als Kurator bei West Den Haag, einer Institution für zeitgenössische Kunst in Den Haag, Niederlande, wo er drei große Wanderausstellungen produziert hat und transdisziplinäre Sommerschulen, Lesekreise und Symposien initiiert. Sein Projekt FEEDback Marshall McLuhan and the Arts, das auf dem Werk des Theoretikers des technologischen Wandels Marshall McLuhan basiert, wurde bisher in sechs Ausgaben in Europa und Nordamerika präsentiert. Seit über einem Jahrzehnt schreibt und interpretiert er das Werk des Kommunikationsphilosophen Vilém Flusser und gründete zusammen mit Steffi Winkler den Verein flusser.club, der sich seinem Werk widmet. Sein neuestes Buch ist Digital Materialism (Emerald 2018).

Baruch Gottlieb wurde an der UdK Berlin mit einer Arbeit über die Erzeugung von Bildern auf der physikalischen Ebene von Chips und Sensoren gefördert. Er schreibt über Datenästhetik, Datenerkenntnistheorie und digitale Materialität mit einem Schwerpunkt auf Transdisziplinarität. Gottliebs Praxis hat eine starke soziale Komponente, die Kuration, Workshops, künstlerische Kooperationen und andere synthetische Formen umfasst. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zu Technologie, Medien und Berechnungen veröffentlicht, sein neuestes Buch ist „Digital Materialism“ (Emerald 2018).

Prof Dual

Techno-Ästhetik: Daten neu verstehen und verwenden

Es handelt sich um ein transdisziplinäres Projekt, welches die soziokulturelle und politische Art und Weise untersucht, wie Daten technisch produziert, verarbeitet und präsentiert werden.  Indem wir Erkenntnisse und Praktiken aus der Philosophie, der Wissenschaft und den Künsten zusammenbringen, werden neue kritische Methoden und dialogische Strategien entwickelt, die geeignet sind, die schnell verändernden und instabilen Umstände zu begreifen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und ihnen zu begegnen. 

Bereiche der Praxis

a. Datenästhetik: Verstehen, wie Daten präsentiert, dargestellt und reproduziert werden.
Projekt: Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Frage, wie die Ästhetisierung wissenschaftlicher Daten dazu beitragen kann, Menschen mit unterschiedlichem disziplinärem und sozialem Hintergrund zusammenzubringen, um gemeinsam komplexe Probleme zu verstehen. 

Beispielprojekte
LSS  
Shadowgrowth 

b. Netzästhetik:  Die fluide Ästhetik der vernetzten Kommunikation, Kunst und Information verstehen, in der der semantische Inhalt der kybernetischen Programmierung untergeordnet wird. 

Beispielprojekte
OCTO 
Online-Kulturkriege 

c. Daten-Epistemologie und Daten-Ethik: Datenerfassung verstehen, wie die Welt zu Daten wird, was bei der Umwandlung geschieht und welche sozialen und politischen Auswirkungen dies hat. 

Beispielprojekt
Gottlieb, B. & Cornet, M. (2021) “Digital Materialism and Cyber-automation”, in Wahal E. ed. Unboxing AI, Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, Milano, p.33

d. Neue Institutionalitäten: Verständnis der Krisen, die durch die Digitalisierung in Institutionen ausgelöst werden, die traditionell zum Kern der gesellschaftlichen Reproduktion gehören: Museum, Kunstgalerie, Akademie, Gericht, Parlament. 
    
Beispielprojekte
West Summer School 2022 “Where We Are Right Now” 
West Summer School 2021 ”Deep Sustainability: dialogical action emerging institutionalities.” 
West Summer School 2019 “Spinoza Passionate Action” 

Mein Tandempartner an der FH Potsdam ist: Prof. Dr. habil. Ulrich Richtmeyer