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Abschlusspräsentation, Jurysitzung & Preisverleihung des Projekts „sepulcrum“

Im Seminar „sepulcrum“ gestalteten elf Produktdesign-Studierende in Kooperation mit dem Familienunternehmen und Urnenhersteller Völsing, zeitgemäße und biologisch abbaubare Urnen für Mensch oder Tier.

In unserer modernen, aufgeklärten und naturwissenschaftlich orientierten Welt, die nach den Idealen der Jugend, Gesundheit und Leistungsfähigkeit strebt, ist für das Thema „Tod und Sterben“ kein Platz mehr. Obwohl jeder Mensch im Laufe seines Lebens mit dem Sterben, dem Tod und der Trauer konfrontiert sein wird, der Tod ständiger Begleiter des Lebens ist, wird er in den westlichen Industriegesellschaften kaum wahrgenommen, geleugnet oder verdrängt.

Jährlich scheiden 50 bis 60 Millionen Menschen auf dieser Welt aus dem Leben, bisher hat noch kein Mensch das Leben überlebt. Die meisten Menschen werden in irgendeiner Form bestattet, meist eingeäschert oder beerdigt. Die Einäscherung gehört zu den ältesten überlieferten Bestattungsformen der Menschheit, bereits ca. 3000 v. Chr. gab es die ersten Feuerbestattungen.

Die Urne, ein Gefäß zum Aufnehmen der Asche eines Toten, gehört wie der Sarg zu unseren letzten „Behausungen“ mit denen wir als Mensch in Berührung kommen. Dennoch können wir diese nicht in einem Möbelhaus, wie einen Stuhl, ein Schrank oder ein Bett kaufen, sondern meist nur aus Katalogen der Bestattungsunternehmen in Kombination mit einer Beisetzung auswählen und erwerben.

Sieht man sich die herkömmliche Urnen-Auswahl vieler Bestattungsunternehmen an, ist die Anzahl ästhetisch äußerst fragwürdiger und unzeitgemäß gestalteter Urnen erschreckend – und in Trauer nicht gerade hilfreich. Die Urnengestaltung bietet noch viel Potenzial für Innovationen formaler, wie auch materialtechnischer Natur.

Ein Kooperationsprojekt mit dem Urnenhersteller Völsing KG

Die Produktdesign-Studierenden setzten sich mit dem Thema der Sepulkrakultur, dem kulturellen und materiellen Umgang mit dem Tod auseinander und tauschten sich mit Expert*innen wie z. B. Bestattungsunternehmer*innen und Trauerbegleiter*innen aus.

Im Anschluss des hochschulinternen studentischen Wettbewerbes besteht die Möglichkeit, dass Entwürfe von der Firma Völsing gekauft und produziert werden.

Eine Exkursion nach Giesen zur Firma Völsing sowie individuelle Feldforschung und der Austausch mit Expert*innen waren Teil des Seminars unter der Leitung von Prof. Silvia Knüppel und Anne Boenisch.

Jury:
Prof. Hermann Weizenegger, Fachhochschule Potsdam
Fred Völsing, Geschäftsführer, Völsing KG
Hendrik Thiele & Leo Ritz, Junimond Bestattungen Berlin
Dr. Claudia Banz, Kuratorin Kunstgewerbemuseum Berlin
 

Zielgruppe: Öffentlichkeit Alle Hochschulangehörigen

31.03.2023, 10:00 – 12:00 Uhr

Ort:
Krematorium am Baumschulenweg
Kleine Feierhalle
12437 Berlin 

Kontakt

Professorin für Produkt & Perspektive