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Pressemitteilung

Prof. Dr.-Ing. Peter Heisig wird Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Fachhochschule Potsdam

Hochschulleitung
Hochschulpolitik
Prof. Dr.-Ing. Peter Heisig
© S. Brünler

Am 06. Juli wählte der Senat der FH Potsdam Prof. Dr.-Ing. Peter Heisig zum Vizepräsidenten für Forschung und Transfer. Er wurde bis 31.03.2025 in das Amt gewählt.

Der Vizepräsident für Forschung und Transfer ist im Bereich Forschung und Entwicklung für die Profilierung der Hochschule und die Forschungs- und Nachwuchsförderung zuständig. Er begleitet die Umsetzung von Zielvereinbarungen ebenso wie die Bewertung der transfer- und forschungsrelevanten Erfolgsquoten und Rahmenbedingungen sowie die Entwicklung regionaler und überregionaler Kooperationsvorhaben.

Prof. Dr. Peter Heisig: „Meine Amtsübernahme erfolgt zu einem sehr spannenden Zeitpunkt, wo zuvor mein Vorgänger Tobias Schröder mit seinem Team sowie den Professorinnen und Professoren der FH Potsdam einige Projekte sehr erfolgreich einwerben konnte. Damit hat die FHP, die mit dem Land vereinbarte Drittelmittelquote realisiert. Dieses sehr gute Ergebnis muss konsolidiert und darauf aufgebaut werden. Hier gibt es jetzt Chancen, die die Forschenden an der FHP ergreifen müssen. Zugleich müssen die Rahmenbedingungen für angewandte Forschung an Fachhochschulen weiter verbessert werden. Hierzu gehört sicherlich auch die geplante Einrichtung eines Promotionskollegs, ähnlich wie in anderen Bundesländern, auch hier in Brandenburg unter aktiver Beteiligung der FHP. Beim Transfer von Wissen und Forschungsergebnissen werden wir weiterhin aktiv die Aufgaben der Transferstellen im Land Brandenburg unterstützen, wobei neben der Präsenz in den Regionen auch die positiven Erfahrungen der Digitalen Lehre während der Pandemie hier einfließen sollten. Wir haben die ‚Lange Nacht der Wissenschaften‘ und den ‚Potsdamer Tag der Wissenschaften‘, wäre nicht auch ein Digitaler Transfer-Treff mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Brandenburg denkbar? Bei Außenstehenden mag die Heterogenität der Disziplinen und Fachbereiche an der FHP Fragen aufwerfen. Gerade die Innovationsforschung hat gezeigt, dass spannende Ideen und neue Lösungen bei der Kombination von auf den ersten Blick kaum verwandten Disziplinen entstehen können. Der Effekt wurde der ‚Medici-Effekt‘ genannt. Vielleicht gibt es auch hier an der FHP noch Reibungsflächen, die solche Effekte hervorbringen können. Daher möchte ich mich zu Beginn meiner Amtszeit, neugierig und offen auf die Erkundung unserer fünf Fachbereiche und den zahlreichen Forschungsgruppen in den verschiedenen Laboren und Werkstätten der FHP begeben.“ 

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Peter Heisig studierte Sozialwissenschaften in Göttingen und Wien mit Auslandsaufenthalten als DAAD-Stipendiat in Bilbao und mit einem ASA-Stipendium in Argentinien. Sein Interesse an der Schaffung von Wissen und dem effizienten Umgang mit Wissen und Erfahrungen in Organisationen begann bereits im Studium und setzte sich mit dem Einstieg am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin fort. Dort untersuchte er das Erfahrungswissen von Metallfacharbeitern an CNC-Werkzeugmaschinen in einem BMBF-Forschungsprojekt mit zahlreichen Forschungs- und Industriepartnern. Die Aufbereitung für und der Transfer von Wissen in die Organisationspraxis war seine Aufgabe sowohl im CIM-Technology Transfer Zentrum als auch im Informationszentrum Benchmarking (IZB). Als Chairman des Global Benchmarking Networks (GBN) sammelte er erste Erfahrungen in der Koordination eines weltweiten Netzwerkes von Benchmarking-Zentren. 1997 gründete er das Competence Center Wissensmanagement (CCWM) am Fraunhofer IPK, dass sich zu einem führenden Partner im Wissensmanagement für Industrieunternehmen und Dienstleistern als auch öffentlichen Verwaltungen entwickelte. Aus dem CCWM sind zahlreiche Methoden zur Einführung von Wissensmanagement hervorgegangen, die in Doktorarbeiten öffentlich zugänglich sind. Nach Abschluss seiner Dissertation im Bereich Wissensmanagement arbeitete Peter Heisig als selbstständiger Berater für Unternehmen und Dienstleister in Deutschland. 

Im Frühjahr 2007 wechselte er an das Engineering Design Centre des Department of Engineering der University of Cambridge (UK). Während die archivarische Sicht der Sicherung von Dokumenten und Erhalten von Wissen eine klassische Aufgabe der Informationswissenschaften ist, steht in den Ingenieurwissenschaften die Wiederverwendung (Re-use) und das Verständnis des Designprozesses im Vordergrund, um Änderungen an langlebigen Produkten (z. B. Bauwerke, Flugzeuge, etc.) durchführen zu können. Im Rahmen des "Knowledge and Information Management through Life" (KIM) Forschungsprojektes mit mehr als zehn britischen Universitäten und führenden Industrieunternehmen (u. a. ABB, Airbus, Balfour Beatty und Rolls Royce) nahm er Koordinationsaufgaben war und untersuchte den Informationsbedarf von Ingenieuren und Ingenieurinnen sowie Softwerkern und Softwerkerinnen aus der Vergangenheit für die Zukunft. 

Im Herbst 2010 wechselte er als Senior Researcher zur Socio-Technical Systems Design Group an die Leeds University Business School an. Dort baute er ein Globales Forschungsnetzwerk mit Partnern aus über 30 Ländern auf und initiierte ein globales Forschungsprojekt, das den Erkenntnisstand und Forschungsbedarf zum Wissensmanagement aus Sicht von mehr als 220 Forscherinnen und Forschern sowie Praktikerinnen und Praktikern erhob. Zahlreiche Veröffentlichungen ergaben sich aus dieser weltweiten Zusammenarbeit. 

Mit der Berufung zum Professor für Informations- und Wissensmanagement an der FH Potsdam kehrte er im Oktober 2015 nach Deutschland zurück und übernahm im April 2016 als Prodekan Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung des Fachbereichs Informationswissenschaften. Im Dezember 2020 wurde er zum Visiting Professor an der University of East London an der Royal Docks School of Business and Law ernannt. 

Prof. Dr. Heisig gehört mit seinen Veröffentlichungen im Wissensmanagement zu den führenden Wissenschaftlern des Fachgebietes Wissensmanagement in Deutschland. Während seiner mehr als 30-jährigen beruflichen Laufbahn hat er zahlreiche Firmen (u. a. Arla Foods, BOSCH, Degussa, Henkel, HypoVereinsbank, Maersk Oil, Siemens, ThyssenKrupp, Unilever, voestalpine und Volkswagen) und Organisationen (Deutsche Flugsicherung, Fraunhofer Gesellschaft, Innenministerium NRW, RKW) bei der Konzeption und Umsetzung von Wissensmanagement unterstützt. 

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