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Pressemitteilung

Verbundprojekt „Reallabor Gut Alaune“ gehört zu Gewinnern im Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ des BMBF

Mitglieder des Vereins Gut Alaune werkeln an einer selbst gebauten Sauna
Mitglieder des Vereins Gut Alaune werkeln an einer selbst gebauten Sauna © Gut Alaune e.V.

Im Projekt „Reallabor Gut Alaune” untersuchen die Verbundpartner Gut Alaune e.V., Alanus Hochschule, Fachhochschule Potsdam sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, wie der Ausbau gemeinschaftlich getragener Projekte gelingt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt zwei Jahre lang mit bis zu 200.000 Euro.

Mit dem im Frühjahr 2020 gestarteten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ sammelt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neue Ideen, wie das Zusammenleben in der Gesellschaft gestaltet und verbessert werden kann. Aus den 28 besten Konzepten für Soziale Innovationen haben eine Fachjury, das BMBF sowie Bürger*innen jetzt zehn Gewinnerteams ausgewählt.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Wie leben wir in Zukunft zusammen? Wie können wir unser Zusammenleben noch besser organisieren? Wie meistern wir große gesellschaftliche Herausforderungen? Um solchen Fragen nachzugehen und Antworten zu finden, benötigt Deutschland starke Soziale Innovationen. Dabei wollen wir das Potenzial nutzen, das in unserer Gesellschaft steckt. Wir wollen Menschen ermuntern, sich mit ihren Ideen einzubringen. Dafür haben wir die „Gesellschaft der Ideen“ ins Leben gerufen. Nachdem die 10 überzeugendsten Projekte ausgewählt wurden, folgt jetzt eine Erprobungsphase: Konzepte sollen in Lern- und Experimentierräumen erprobt und wissenschaftlich begleitet werden. Hinter den vielfältigen und innovativen Gewinner-Konzepten stehen engagierte Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen und Hochschulteams aus ganz Deutschland. Die thematische Bandbreite reicht von Umweltschutz über intergenerationalen Austausch und Inklusion bis zu Medizin und Pflege. Im Vordergrund steht übergreifend der Austausch zwischen Jung und Alt, virtuell und real, Stadt und Land. Dieser Wettbewerb ist nur einer von vielen Förderaktivitäten des BMBF im Bereich Sozialer Innovationen. Weil das Themenfeld so wichtig ist, haben erst vor wenigen Tagen neun Bundesministerien – koordiniert vom BMBF – ein gemeinsames Konzept zur Förderung von Sozialen Innovationen vorgelegt.“

Projekt „Reallabor Gut Alaune“

Für das Projekt „Reallabor Gut Alaune“ kooperiert der gemeinnützige Verein Gut Alaune e.V. mit der Alanus Hochschule, der Fachhochschule Potsdam sowie dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Die Verbundpartner untersuchen, wie der Ausbau gemeinschaftlich getragener Projekte gelingt. Dafür werden Studierende einbezogen, indem sie ein kollektives Bauprojekt begleiten und in Forschungswerkstätten mit Vertreter*innen aus Projekten der Kooperationspartner Kernherausforderungen von gemeinschaftsgetragenen Projekten untersuchen. Das Projekt startet am 15.12.2021.

An der Fachhochschule Potsdam wird Prof. Dr. Michael Prytula, Forschungsprofessor für „Ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen" am Fachbereich STADT | BAU | KULTUR, im Rahmen des interdisziplinären Lehrformats InterFlex mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen eine integrierte Standortentwicklung durchführen.

Das Reallabor wird co-geleitet von Dorothea Flämig (Gut Alaune e.V.) und Gerriet Schwen (Alanus Hochschule). Sie erklären: „Im Reallabor Gut Alaune untersuchen wir mit Partner*innen aus Wissenschaft und Praxis, wie der Ausbau gemeinschaftsgetragener Projekte gelingt. Die nächsten zwei Jahre erproben wir dies am Beispiel des Projekt- & Lernorts „Gut Alaune“. Unsere Erfahrungen veröffentlichen wir in einem Handbuch, mit dem wir auch andere gemeinschaftsgetragene Projekte wie solidarische Landwirtschaften, Wohngemeinschaften, Gemeinschaftsgärten und gemeinschaftsgetragene Unternehmen unterstützen wollen.”

Kooperationspartner des Projekts sind das Global Ecovillage Network Deutschland, der Verbund offener Werkstätten, Transition Netzwerk e.V. (Transition Town), die anstiftung, das Konzeptwerk Neue Ökonomie, das Zentrum für Sozialforschung Halle, das Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Ideenhochdrei und das Wandelwerk.

Gut Alaune e.V.

Der gemeinnützige Verein Gut Alaune e.V. realisiert seit 2016 in Petersberg, Sachsen-Anhalt, Projekte mit Fokus auf Naturschutz und Landschaftspflege, Kunst und Kultur. Auf einem Grundstück in der Franzigmark arbeiten rund 15 Personen z. B. am Ausbau offener Werkstätten und bieten Workshops und Seminare an.

Die Gewinner*innen

Die zehn erfolgreichen Projekte, die es in die nächste Förderphase des BMBF geschafft haben lauten:

  • Acren – Transparentes Crowdfunding für den Klimaschutz: Eine Finanzierungsplattform, die regionale Landwirtschaft und Unterstützende direkt und sicher miteinander verbindet. (Bochum, Nordrhein-Westphalen)
  • Credible Messenger – Mentoring für ein straffreies Leben: Mentoring-Programm, bei dem jugendliche Intensivstraftäterinnen und –-straftäter mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen vernetzt werden, um dauerhafte Wege aus der Kriminalität zu erarbeiten. (Berlin
  • Das Datenlabor – Niedrigschwellige Aufklärungs- und Bildungsangebote ermöglichen partizipatives Experimentieren, um wechselseitige Lernerfahrungen im Umgang mit digitalen Daten zu fördern. (Berlin
  • GeneRobot (Generationstransfer-Robotik): Studierende entwickeln gemeinsam mit älteren Menschen in betreuten Wohnformaten Anwendungen für soziale Roboter, die diese in ihrem Alltag unterstützen. (Köln, Nordrhein-Westphalen
  • Krebsberatungs-App zur flexiblen psychosozialen Unterstützung von Patient*innen und Angehörigen: Eine App für Krebspatientinnen und -patienten und deren Angehörige für mehr gesellschaftliche Teilhabe, Austausch und eine verbesserte Lebensqualität. (Freiburg, Baden-Württemberg
  • Psychisch.fit – Digitale Selbsthilfe: Eine App für Menschen mit Angst vermittelt gegenseitige Unterstützung bei psychologischen Online-Programmen. (Berlin
  • Reallabor Gut Alaune e.V. – Ein Zentrum für kooperativ-nachhaltiges Bauen vermittelt praktisches Wissen für den Ausbau von Gemeinschaftsprojekten in Stadt und Land und bringt dabei zusätzlich Menschen unterschiedlichen Alters zusammen. (Petersberg, Sachsen-Anhalt
  • ReliefVR – Eine Virtual Reality-Anwendung zur Behandlung chronischer Schmerzen ohne Medikamente. (Frankfurt a. M., Hessen
  • ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege: Digital und ortsunabhängig – Freiwilligenarbeit und sozialer Austausch in Altenpflegeeinrichtungen wird einfacher und attraktiver gestaltet. (Vechta, Niedersachsen
  • zusammenHÖREN – Ein Projekt, um die Hörversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen zu optimieren. Dazu gehören sämtliche Maßnahmen zur Hörgesundheit und die Versorgung mit Hörhilfen. (Hannover, Niedersachsen)

Die zehn ausgewählten Teams für die Erprobungsphase haben sich gegen über 1.000 Bewerbungen durchgesetzt und wurden, gemeinsam mit insgesamt 30 Projekten, im Dezember 2020 mit dem Ideenpreis für Soziale Innovationen ausgezeichnet. Sie konnten im Juni 2021 in einem öffentlichen Online-Verfahren zwei Wochen lang bewertet werden und sind weiterhin unter https://www.gesellschaft-der-ideen.de/ abrufbar.

Kontakt

Gerriet Schwen
Projektkoordinator
E-Mail: email@gerriet-schwen.de 

Kontakt

Steffi Brune
Leiterin Presse & Wissenschaftskommunikation
Pressesprecherin
Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula
Forschungsprofessor für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen
Studiengangsleiter Urbane Zukunft (M. A.)